München, 21. Oktober 2020 – Bargeldlose Zahlungen haben seit Ausbruch der Corona-Pandemie auch im bargeldliebenden Deutschland einen Aufschwung erfahren. [1] Dabei ist die Barzahlung hierzulande immer noch die beliebteste Bezahlmethode. [2] Kein Wunder, findet Dr. Kersten Trojanus, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten: „Das Bezahlen mit Scheinen und Münzen hat viele zeitlose Vorteile, so behält man vor allem einen viel besseren Überblick über seine Ausgaben. Gerade in Krisenzeiten kann das hilfreich sein“:
1. Bar bezahlen kostet nichts. Viele Banken finanzieren sich mittlerweile auch mithilfe diverser Gebühren, beispielweise erheben sie pro Transaktion mit der Girokarte Kosten, die je nach Zahlverhalten ins Geld gehen können. [3] Bei Barzahlungen entstehen dagegen keinerlei Zusatzkosten, die leicht übersehen werden können.
2. Bargeld gegen Vergessen. Scheine und Münzen sind unmittelbar sichtbar und zählbar. Wie viel man davon ausgibt, verrät schon ein schneller Blick in den Geldbeutel. Bargeld gewährleistet also in Echtzeit die Kontrolle über die Ausgaben und das Wissen über das Haben – anders als bei elektronischen und digitalen Zahlmethoden, mit denen der Verbraucher nur virtuell unsichtbares Geld ausgibt und so schnell den Überblick verlieren kann. Wissenschaftler sprechen auch von einer „Erinnerungsfunktion des Bargelds“. [4]
3. Budget-Polizei Bargeld. Beim Shoppen, Essengehen oder beim Feiern ist schnell ein kleines Vermögen ausgegeben, insbesondere wenn man ganz bequem bargeldlos zahlt. Mit Karte gibt man schneller mehr Geld aus, als einem lieb ist, die bereits getätigten Ausgaben geraten schneller in Vergessenheit. [5] Anders mit Bargeld: Wer sich für seine Ausgaben ein Limit setzen möchte, der tut dies, indem er genau diesen Geldbetrag abhebt. Das schützt insbesondere vor schnellen, unüberlegten und teuren Impulskäufen. Der Weg zum nächsten Geldautomat bietet die Möglichkeit, in Ruhe über den Kauf nachzudenken.
4. Barzahlen tut weh. Bereits der Blick auf das Preisschild aktiviert das Schmerzzentrum im Gehirn. Barzahlungen reizen dieses Zentrum in stärkerem Maße als bargeldlose Zahlungen. Das kann Vorteile haben: Zum Beispiel gibt man infolgedessen weniger leichtfertig Geld aus als mit Handy oder Karte. Gerade Menschen mit geringen finanziellen Spielräumen oder mit Schulden raten daher die Bundesbank-Forscher, Bargeld zu nutzen. [6]
5. Kinderleichte Finanzkontrolle. Bevor Minderjährige ein eigenes Girokonto eröffnen oder gar mit Karte oder Handy zahlen können, lernen sie den Umgang mit Geld durch Cash – meist in Form von Taschengeld. Auch erste Erfahrungen mit Sparen sammeln sie mithilfe von Münzen und Scheinen – und dem guten alten Sparschwein. Das Management von Finanzen lernen wir also schon in den Kinderschuhen und mithilfe von Bargeld.
[1] https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-karte-oder-cash—schafft-corona-das-bargeld-ab-100.html
[3] https://www.test.de/presse/pressemitteilungen/Girokonto-Kartenzahlung-kann-teuer-werden-5642669-0/
[5] https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/wer-mit-kreditkarte-zahlt-verliert-schnell-den-ueberblick-15046259.html ; https://www.weltderwunder.de/artikel/spartipps-geben-wir-mehr-geld-aus-wenn-wir-mit-karte-zahlen
Über die Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten (AG Geldautomaten)
Die AG Geldautomaten vertritt die Interessen der unabhängigen Geldautomatenbetreiber in Deutschland. Zu ihren Mitgliedern zählen Unternehmen, die dort Geldautomaten betreiben, wo Kunden Bargeldbedarf haben, vor allem in den Innenstädten und in ländlichen Regionen. Die 2010 gegründete Arbeitsgemeinschaft ist mit ihrem Know-how und Erfahrungsschatz eine kompetente Ansprechpartnerin rund um das Thema Bargeldversorgung. Im Zentrum stehen die verlässliche flächendeckende Verfügbarkeit von Bargeld, die Infrastruktur von Geldautomaten sowie alle technischen und regulativen Fragestellungen.
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