Ein Essay von Autor Oliver Gaebe, Wirtschaftsjournalist aus Köln über Mängel der Unternehmenssteuerung und die Notwendigkeit für Unternehmen aus Stuttgart, vom langsamen und ausgedienten Controlling durch ein Methoden- und IT-Update auf das ‚Neue Controlling‘, quasi einen Quantensprung in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu erlangen.
Der Wirtschaftsstandort Stuttgart wird in den nächsten Jahren in die Bedeutungslosigkeit verschwinden, wenn unsere Politiker, die Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften nicht unverzüglich aufwachen und endlich die tatsächliche Ursachen der heutigen kritischen Situation des Wirtschaftsstandortes Stuttgarts begreifen und bekämpfen. Der Niedergang des Wirtschaftsstandortes Stuttgart ist schon länger in einem kontinuierlichen Prozess, der sich immer weiter beschleunigen wird, weil die tatsächlichen Ursachen nicht erkannt sind und daher notwendige Gegen- und Abwehrmaßnahmen fehlen.
Der Grund der bedrohlichen Wettbewerbssituation des Wirtschaftsstandortes Stuttgart liegt allein in der fehlenden ‚Internationalen Wettbewerbsfähigkeit‘ der Region. Und einer ‚Nichtbeachtung der vorhandenen Veränderungen und Anforderungen durch die heute vorhandene Globalisierung‘.
Hier ist ein Beispiel für ein entsprechend innovatives System, das heutzutage verantwortungsbewusste Entscheider und Beschaffungsmanager in der Globalisierung nutzen können, um die eigene Leistungsfähigkeit blitzschnell erfassen zu können:
Link: https://youtu.be/AdWzZRbZu8Y
Diese innovative Software „PaCT“ wurde entwickelt von einem Team von Controlling- Spezialisten unter Führung von Prof. Marco Boehle aus Dortmund. „PaCT“ ermöglicht in weniger als 2min eine zuverlässige Bewertung der eigenenen Unternehmensleistungsfähigkeit und der globalen Wettbewerbssituation. Dabei können 3.300 Vergleichsstandorte auf der Welt ausgewählt werden. Z.B. Stuttgart / Singapore, Stuttgart / Shanghai oder wie die Mahle Standorte Stuttgart / Timisoara.
Welche geringe Rolle der Wirtschaftsstandort Stuttgart in der heutigen Globalisierung noch aktuell spielt, zeigen die folgenden Beispielzahlen von bekannten Unternehmen aus der Metropole Stuttgart:
Die Daimler AG beschäftigt weltweit knapp 299.000 Mitarbeiter. Noch sind 44.000 Arbeitsplätze am Standort Stuttgart gelistet, 25.000 davon in der Produktion im Werk in Sindelfingen. Prognose: starker Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland und vor allem in Stuttgart.
2) Weltweit beschäftigt BOSCH rund 410.000 Menschen. Der Technologie- und Dienstleistungsgigant Robert Bosch GmbH beschäftigt in Stuttgart noch rund 18.000 Mitarbeiter. Prognose: starker Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland und vor allem in Stuttgart.
3) Für Mahle GmbH Stuttgart arbeiten weltweit an diversen Standorten 79.000 Mitarbeiter. In Stuttgart sind noch ca. 4.700 Menschen an Komponenten und Systemen für Verbrennungsmotoren und deren Peripherie tätig. Prognose: weiterer Abbau von Arbeitsplätzen in Stuttgart.
Um die kritische Situation des Wirtschaftsstandortes Stuttgart zu verstehen, lassen wir nun Zahlen, Daten und Fakten sprechen. Dazu ein aktuelles Beispiel des Automobilzulieferers „Mahle“. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern Mahle einen Verlust von 212 Millionen Euro zu verkraften. 2018 konnte das Unternehmen noch einen Gewinn von 446 Millionen Euro verbuchen.
In seiner Unternehmensverantwortung (und nicht Standortverantwortung!) erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jörg Stratmann, kürzlich zu Recht, dass ‚Mahle‚ alle Möglichkeiten zur Kostensenkung konsequent nutzen muss. Das Stiftungsunternehmen will daher nun 2.000 Stellen abbauen.
Mit dem neuen Methoden- und Werkzeug- Update auf das digitale ‚Enterprise- Live- Controlling 4.0‘ sind nun erstmalig Wettbewerbsanalysen und internationale Leistungsvergleiche mit höchster Güte möglich. Die Ergebnisse für den Wirtschaftsstandort Stuttgart sind katastrophal und zeigen die Versäumnisse, die Nichtbeachtung der Globalisierung und eine sehr kurzfristige egoistische Zielorientierung der Politik, der Arbeitgeberverbände und auch der Gewerkschaften auf. Basis des hier dargestellten internationalen Wettbewerbs- und Kostenvergleich sind die genannten 2000 Mitarbeiterstellen, die Mahle abbauen/ verlagern muss:
Der Produktionsstandort von Mahle in China, Changchun, hat im Vergleich zur ‚Internationalen Wettbewerbsfähigkeit‘ des Standortes Stuttgart einen Kosten- und Wettbewerbsvorteil von kritischen 29,05%. Bei 2000 Mitarbeitern beträgt der Standort- Kostennachteil von Stuttgart rund 78.000.000 € pro Jahr:
2. Vergleich Mahle Stuttgart – Mahle Rumänien:
Der Produktionsstandort von Mahle in Rumänien, Timisoara hat im Vergleich zur ‚Internationalen Wettbewerbsfähigkeit‘ des Mahle– Standortes Stuttgart einen Kosten- und Wettbewerbsvorteil von extrem bedenklichen 39,02%. Bei 2000 Mitarbeitern beträgt der Standort- Kostennachteil von Stuttgart absolut gesehen 119.000.000 € pro Jahr:
3. Vergleich Mahle Stuttgart – Mahle Slowenien:
Der Produktionsstandort von Mahle in Slowenien, Bovec, hat im Vergleich zur ‚Internationalen Wettbewerbsfähigkeit‘ des Mahle– Standortes Stuttgart einen Kosten- und Wettbewerbsvorteil von ebenfalls kritischen 24,63%. Bei z.B. 2000 Mitarbeitern beträgt der Standort- Kostennachteil von Stuttgart absolut gesehen rund 69.000.000 € pro Jahr.
4. Vergleich Mahle Stuttgart – Mahle Slowakei:
Der Produktionsstandort von Mahle in Slowakei, Dolný Kubín hat im Vergleich zur ‚Internationalen Wettbewerbsfähigkeit‘ des Mahle- Standortes Stuttgart einen Kosten- und Wettbewerbsvorteil von kritischen 30,1%. Bei z.B. 2000 Mitarbeitern beträgt der Standort- Kostennachteil von Stuttgart absolut gesehen 91.000.000 € pro Jahr.