Digital Health, virtuelle Energie-Kraftwerke und ein neuer Wirkstoff gegen Krebsproteine – Science4Life zeichnet Gewinner aus
KI-Start-ups für die Diagnose von Netzhauterkrankungen, selbst sterilisierende Harnwegskatheter und Stromgenerierung aus Wasserstoff für eine neue Generation an Langzeitspeichern. Die Start-ups, die sich bei der Science4Life Konzeptphase 2021 beworben haben, möchten mit ihren Innovationen die Zukunft in Life Sciences, Chemie und Energie mitgestalten. „Die Einreichungen sind sehr innovativ. Ich bin sehr zuversichtlich, dass daraus in den nächsten Jahren einige erfolgreiche Unternehmen entstehen werden“, so Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Science4Life, eine Initiative der Hessischen Landesregierung und dem Gesundheitsunternehmen Sanofi, unterstützt Start-ups seit 23 Jahren – in der diesjährigen Konzeptphase haben sich insgesamt 81 Teams aus elf Bundesländern für den Businessplan-Wettbewerb beworben. „Die Einreichungen an digitalen Lösungen steigen von Jahr zu Jahr. Das freut mich sehr, denn sie sind eine ideale Ergänzung zu den hochtechnologischen Geschäftskonzepten, die wir bei Science4Life fördern“, erklärt Dr. Karl-Heinz Baringhaus, der administrative Leiter für Forschung und Entwicklung von Sanofi in Deutschland. Im Vorfeld der Prämierung waren die Start-ups mit den besten Geschäftskonzepten zu den zweitägigen Academy-Days eingeladen. In individuellen Coachings mit Experten nutzten sie die Gelegenheit, ihr Konzept zu schärfen. Die besten zehn Teams des „Science4Life Venture Cup“ und die drei besten Teams des „Science4Life Energy Cup“ wurden anschließend bei der Online-Konzeptprämierung am 2. März 2021 mit jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet.
Digitale Geschäftsmodelle, Diagnostik und Krebs-Prävention in Life Sciences und Chemie
Das Team von Clean Ocean Coatings aus Berlin bietet eine umweltfreundliche Alternative zur umweltschädlichen Beschichtung von Schiffen, um zu verhindern, dass Tonnen von Mikroplastik und Bioziden ins Meer gespült werden. Ein Drittel der Menschheit leidet am sozialen Problem „Schnarchen“. Um die Erfolgschancen bei der Therapie zu erhöhen, arbeitet die Diametos GmbH aus Potsdam an einem System zur Ursachendiagnose mittels Künstlicher Intelligenz. EpiBlock aus Berlin entwickelt einen Genvektor, der mit einer einmaligen minimalinvasiven Applikation fokale epileptische Anfälle dauerhaft verhindern soll. Die eye2you GmbH aus Tübingen möchte dem Sehkraftverlust durch vermeidbare Augenerkrankungen vorbeugen. Die Lösung des Teams ermöglicht zuverlässige Routinecheckups der Netzhaut mittels Künstlicher Intelligenz, die die Vorsorge einfacher, schneller und günstiger verfügbar machen. Hochleistungswerkstoffe bieten herausragende Eigenschaften, sind aber nur für wenige Anwendungen bezahlbar. Um diese Werkstoffe der breiten Masse verfügbar zu machen, hat die FibreCoat GmbH aus Aachen ein patentiertes Verfahren entwickelt, das den Preis dieser um 90 Prozent reduziert. Mit der KI-gestützten Softwarelösung von GOETHE CVI aus Frankfurt am Main wird der gesamte Prozess von Herzuntersuchungen mittels Magnetresonanztomographie automatisiert – die Untersuchung ist einfach, schnell und kann flächendeckend angeboten werden. Durch einen neuen therapeutischen Ansatz für Kliniken möchte Invitris aus München ein System zur zellfreien Expression von Bateriophagen entwickeln. Damit sollen personalisierte Therapien für Patienten mit chronischen, resistenten, bakteriellen Infektionen angeboten werden. Die Plattform von MentalStark aus Frankfurt am Main bietet Frauen und Paaren psychologischen Support bei unerfülltem Kinderwunsch und hilft, den eigenen Körper, sich selbst sowie den Wert der Partnerschaft wertzuschätzen. ProSion aus Köln entwickelt eine Plattform für innovative pharmazeutische Bausteine, die effektiv zu potenziellen Medikamenten für noch nicht behandelbare Krankheiten zusammengesetzt werden können. Die meisten genetisch-bedingten Erkrankungen sind nicht heilbar, sodass Patienten dringend neue Therapien benötigen. RECTECH aus Dresden entwickelt Designer-Rekombinasen, die als Miniaturwerkzeuge Gendefekte hochpräzise korrigieren können.
Die Teilnehmer des Science4Life Energy Cup haben die Energiewende im Visier
Der Science4Life Energy Cup wird von Viessmann und dem Land Hessen gefördert und richtet sich an Start-ups, die sich mit der Nutzung, Umwandlung, Speicherung und dem Transport von Energie beschäftigen. „Die Energiewende eröffnet neue Opportunitäten für Start-ups. Es freut mich sehr, dass viele der Science4Life-Teams diese erkannt und spannende, technologiegetriebene Lösungen entwickelt haben“, erklärt Dr. Mark Windeknecht, Senior Associate bei Vito One, dem Venture-Capital-Arm von Viessmann.
DieEnergiekoppler GmbH aus Dresden liefert ein standardisiertes und hoch automatisiertes Flexibilitätswerk, das die wirtschaftliche Vernetzung und einen optimierten Betrieb bis zur Kleinstanlage sicherstellt. Auf Basis einer KI-basierten Steuerbox wird der Betrieb der Energieanlage unter Berücksichtigung von Strom, Wärme und Mobilität optimiert. Durch die Lösung der PipePredict GmbH aus Darmstadt können Rohrnetzbetreiber, z.B. bei Fernwärme oder Industrieparks, den Zustand ihrer vergrabenen Rohre erkennten. Das Team ermöglicht damit die Lokalisierung von Leckagen und die Vorhersage von Rohrbrüchen durch die Analyse bestehender Sensordaten mittels eines digitalen Zwillings und Künstlicher Intelligenz. Um den Klimawandel aufzuhalten, muss die Produktion von Solarzellen rasant auf ein Vielfaches ansteigen. Dabei wird die Nutzung von Silber für die elektrischen Kontakte rasch zum Flaschenhals. Um dieses Problem zu lösen, hat PV2Plus aus Freiburg für Hersteller von Solaranlagen gezielt ein kostengünstiges patentiertes Galvanikverfahren entwickelt, um Silber- durch Kupferkontakte zu ersetzen.
Start frei: Bewerbung für die Businessplanphase bis 23. April 2021
Ab sofort können sich Life Sciences, Chemie und Energie Start-ups für die Businessplanphase von Science4Life bewerben – unabhängig davon, ob sie bereits an den vorherigen Phasen teilgenommen haben. Die fünf besten Teams des Science4Life Venture Cup und die drei besten Teams des Science4Life Energy Cup gewinnen die Teilnahme an den Science4Life Academy-Days. Im Austausch mit Branchen-Experten werden Stärken und Schwächen des Geschäftsvorhabens diskutiert. Mit individuellem Coaching und Präsentationstraining werden die Teams auf den abschließenden Pitch vor der Science4Life-Jury vorbereitet. Die Gewinnerteams werden bei der Abschlussprämierung am 28. Juni 2021 in Frankfurt am Main ausgezeichnet. Die Unterlagen können bis 23. April 2021 unter www.science4life.de eingereicht werden.
Science4Life e.V. ist eine unabhängige Gründerinitiative, die bereits 1998 als Non-Profit-Organisation ins Leben gerufen wurde. Initiatoren und Sponsoren sind die Hessische Landesregierung und das Gesundheitsunternehmen Sanofi. Einmal jährlich richtet die Initiative bundesweit den größten Businessplan-Wettbewerb für die Branchen Life Sciences, Chemie und Energie aus. Wettbewerbsbegleitend bietet die Science4Life Academy allen registrierten Wettbewerbsteilnehmern Weiterbildung und Coaching an. Die Gewinnerteams der einzelnen Phasen qualifizieren sich für ausgewählte Workshops im Rahmen der Academy-Days. Insgesamt werden im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs Preisgelder in Höhe von rund 85.000 EUR vergeben.
Seit 1998 haben mehr als 7.500 Personen am Wettbewerb teilgenommen und es wurden über 2200 Geschäftsideen eingereicht und bewertet. Die Gründerinitiative besteht aus einem Netzwerk von Branchenexperten aus mehr als 300 Unternehmen, die mit ihrem Know-how und Erfahrungen den Wettbewerbsteilnehmern zur Verfügung stehen. Über 1.200 Unternehmen wurden erfolgreich gegründet.
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