Quikspaces – die Sharing Economy erreicht den Markt für Büroanmietung in Hongkong - Bsozd.com

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Die Unternehmer Jacky Lo und Eunice Wong erfuhren selbst, wie frustrierend es sein kann, wenn ein Start-up oder kleineres Unternehmen flexible und bezahlbare Büroräume in Hongkong sucht.

BildDies führte schließlich zur Gründung ihres zweiten Unternehmens Quikspaces, ein disruptives Büro-Anmietungsmodell, das im Januar 2017 startete.

Ähnlich einem „Airbnb für Büroräume“ ist Quikspaces eine Online-Plattform, die Vermieter und Mieter direkt zusammenbringt. Vermieter können mit ihrem ungenutzten Platz das Einkommen aufbessern und Mieter Büroräume für Preise unterhalb der durchschnittlichen Marktpreise anmieten. „Diese Lösung war ein Gewinn für beide Seiten“, so Eunice Wong. „Das Kreieren einer Sharing Economy für Büroräume machte es möglich, ungenutzten Platz neu zuzuteilen und mit dem Bedarf zusammenzubringen. So wird überflüssige Fläche nicht verschwendet.“ Die Idee dazu hatten Wong und Lo 2016 als sie ihr erstes Start-up MunchBox betrieben, das gesunde Snackboxen lieferte und später von einem Wettbewerber aus Malaysia gekauft wurde.

„Damals waren unser Büro und das Lager in Kwun Tong und wir mussten für Meetings ständig nach Hong Kong Island fahren, was lästig wurde,“ erläutert Wong. „Wir wollten daher nach einem zusätzlichen, bezahlbaren Platz mit einer kürzeren Mietdauer suchen, wussten aber nicht, wohin wir dafür gehen sollten. So wurde die Idee für Quikspaces geboren.“

Disruptives Geschäftsmodell
Ver- und Anmietung von gewerblichen Immobilien sei in Hongkong ein weitgehend traditioneller Prozess mit Agenten, persönlichen Meetings, Verhandlungen und Schreibarbeit, so Wong. Diesen Markt sollte eine Online-Plattform aufbrechen. „Wir wollen den Nutzern auf einer Plattform alles von der Suche über den Vertragsabschluss bis hin zu den Mietzahlungen bieten.“ Um den Prozess noch einfacher zu machen, ermöglicht Quikspaces das Verbinden aller möglichen Optionen mit speziellen Filtern, um für den Nutzer möglichst effizient zu sein. Dieses Geschäftsmodell traf den unmittelbaren Bedarf der Geschäftsleute, die flexible Büroräume suchen, die je nach Bedarf dynamisch angepasst werden können.

„Während Coworking Plätze für die Zusammenarbeit großartig sind, eignet sich diese Form des offenen Umfelds nicht für alle Firmen,“ erklärt Wong. „Flexible Mietkonditionen und bezahlbare Mieten sind natürlich zwei wichtige Elemente, nach denen alle suchen. Gleichzeitig gibt es viel ungenutzten Platz auf dem Markt. Wertvolle Quadratmeter sind oft verschlossen.“ Die Mietvereinbarungen entsprechen laut Wong allen Hongkonger Bestimmungen.

Unterschiedliche Bedürfnisse aufgreifen
Auf der Vermieterseite spricht Quikspaces unter anderem Büros mit Serviceangebot, Coworking Zentren sowie unterteilte Büroeinheiten in Industriegebäuden an. Auf der Seite der Mieter stehen KMUs, Start-ups, Freiberufler und Geschäftsreisende sowie Unternehmen, die den Markt testen oder eine lokale Niederlassung eröffnen wollen, im Fokus. Das Angebot umfasst alles von der stundenweise Anmietung von Besprechungsräumen bis hin zu zweijährigen Mietverträgen. Die typische Mietdauer beträgt rund sechs Monate.

Um die Qualität sicherzustellen, ist es ein Ziel, dass die Partner und ihr wachsendes Team alle Standorte vor der Aufnahme besuchen und prüfen. „Wir haben eine hohe Qualitätskontrolle,“ so Wong. Für Nutzer ist die Seite kostenfrei, Vermieter zahlen eine Kommission von zehn Prozent. In dem B2B-Modell stehen beide Seiten in direktem Kontakt. Ein Serviceangebot steht zur Verfügung, wenn Nutzer Hilfe bei der Auswahl oder Vermieter bei der Präsentation der Räume benötigen. Angeboten werden auch ein Live Chat, Online-Bezahlung und Mietunterlagen zum Herunterladen.

Investorenunterstützung
Der Aufbau eines Online-Geschäfts von Grund auf, ohne physische Präsenz, war zunächst herausfordernd, aber die Gründer erhielten die Unterstützung eines erfolgreichen Unternehmers. Rafal Czerniawski, den sie bei einem Event von Startup Weekend trafen, ist der Gründer des Start-up Inkubators IC Studio. „Er glaubte an uns und wurde unser erster Investor,“ erzählt Wong. Das Online-Marketing und persönliche Empfehlungen ließen das Geschäft in den ersten 12 Monaten schrittweise wachsen und im April 2018 wurden rund eine Million HKD Ertragswert (GRV) erzielt. „Unsere Facebook Seite, die vor allem KMUs anspricht, hat bereits 18.000 Follower.“. Das Unternehmen fiel auch der im NASDAQ gelisteten Sharing Economy International (SEII) auf, die eine exklusive Vereinbarung mit Quik Ventures Limited, der Quikspaces Muttergesellschaft, über eine mögliche Akquisition abgeschlossen hat.

„Obwohl noch nicht endgültig entschieden, hoffen wir, dass ein Beitritt zur SEII Familie es uns ermöglicht, an dem großen Netzwerk von Partnern und Ressourcen teilzuhaben. Wir hoffen zudem, dass die Marke SEII mehr potentielle Partner anspricht, so dass wir das Konzept der Sharing Economy weltweit ausbauen können.“

Die regionale Expansion gehörte schon immer zum Plan der Gründer und die Ausdehnung in die Asien-Pazifik-Region wird noch in diesem Jahr in Singapur starten.

Quikspaces traf mit seiner Firmengründung ins Schwarze, denn Gewerbeimmobilien in Hongkong sind teuer und die Metropole erlebt ein explosives Wachstum bei Start-ups und KMUs. In diesem robusten Start-up Ökosystem erzielten die Gründer einen Vorsprung. „Die Energie hier ist großartig,“ so Wong. „Selbst wenn man noch keine konkrete Idee hat, kann man zu einer Veranstaltung gehen, ein Gefühl für die Dinge entwickeln und interessante Leute kennenlernen. In Hongkong weiß man nie, wer am Ende der Geschäftspartner sein kann.“

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