Umfrage zur Corona Pandemie: Rund 20 % der Deutschen geht es finanziell schlechter / Besonders junge Menschen und Selbstständige sind betroffen - Bsozd.com

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Verl / Baden-Baden (ots) – Fast jeder fünfte Deutsche gibt an, dass sich die eigene finanzielle Situation im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie verschlechtert hat. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des FinTechs Paigo, der Forderungsmanagement-Plattform von Arvato Financial Solutions.“Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Zuspitzung der Lage für 20 % der deutschen Bevölkerung“, sagt Sven Schneider, Geschäftsführer bei Paigo. „Insgesamt hätten wir aber noch dramatischere Zahlen erwartet. Die gute Nachricht ist: Für rund drei Viertel der Bürger hat sich die Situation nicht verändert“. Diese Menschen geben an, dass sie genauso viel oder ähnlich viel Geld wie vor der Krise besitzen. Für etwa 9 % der Deutschen haben sich die Gegebenheiten sogar noch verbessert.

Obwohl weniger Ausgaben für Urlaub, Kleidung, Restaurants und Events angefallen sind, stehen viele Deutsche heute finanziell schlechter da: „Die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich natürlich auch beim Konsum. Rund 23 % der Deutschen verzichten aufgrund der Corona-Pandemie bewusst und geben weniger Geld aus“, so Schneider. „Ungefähr 9 % sind in Zahlungsverzug geraten und rund 6,3 % mussten aufgrund der Krise sogar einen Kredit aufnehmen. Das korreliert in etwa mit den Zahlen, die wir bei den Inkassofällen sehen.“

Junge Menschen haben weniger Geld zur Verfügung

Rund 22 % der Jugendlichen zwischen 18 und 29 bewertet die persönliche finanzielle Situation im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie schlechter. Rund 15 % sind aufgrund der Pandemie in Zahlungsverzug geraten – etwa 11 % mussten aufgrund von Engpässen gar einen persönlichen Kredit aufnehmen. Über 30 % der Menschen zwischen 18 und 39 Jahren geben an, dass sie aufgrund der Pandemie Ausgaben zurückhalten und größere Anschaffungen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben müssen.

Kulturschaffende, Heilberufe und Studenten besonders hart getroffen

Unter Beschäftigten hat die Corona-Pandemie unterschiedliche Auswirkungen. Am häufigsten sind, mit rund 38 %, Selbstständige betroffen. Zirka 39 % der Selbstständigen geben an, dass sie aufgrund der Corona-Pandemie gezwungen sind, sich einzuschränken. (Zur Information: die größte Gruppe der Selbstständigen besteht aus freien Kulturschaffenden, danach folgen Heilberufe). „Mit rund 29 % sind zudem Studenten besonders häufig unter Druck. Viele laufen durch wegfallende Werkstudentenjobs in Engpässe. Zirka 42 % der Studenten fahren Ausgaben aufgrund der Pandemie zurück“, schätzt Schneider ein. Studenten sind es auch, die am häufigsten ihre beruflichen Pläne verschieben müssen. Das betrifft eine absolute Mehrheit von rund 53 %, bei den Selbstständigen gilt das für etwa 42 %.

Frauen trifft Corona härter als Männer

Ungefähr jede vierte Frau gibt an, sich aufgrund der Corona-Pandemie finanziell einschränken zu müssen. Die gleiche Aussage trifft nur jeder fünfte Mann. Besonders deutlich macht sich der Unterschied in Bezug auf berufliche Pläne bemerkbar. Jede vierte Frau musste diese verschieben, hingegen nur rund 17 % der Männer.

Zur Studie und ihrer Methodik

Basis der Studie ist eine repräsentative Online-Befragung, die Paigo gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführt hat. Die Fragen wurden am 17. und 18. März 2021 erhoben, die Stichprobengröße beträgt 2.500 Personen pro Frage.

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