Frankfurt am Main (ots) – Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen dem 5G-Mobilfunkausbau positiv gegenübersteht. Doch Extrakosten für 5G im eigenen Mobilfunkvertrag werden von mehr als zwei Drittel der Befragten abgelehnt. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit sind in Deutschland für jeden Fünften ein Thema, in Österreich hingegen für jeden Dritten und in der Schweiz sogar für knapp 40 Prozent der Befragten.
Vom Ausbau der 5G-Mobilfunknetze erhofft sich die große Mehrheit der Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor allem schnelleres mobiles Internet. Die große Mehrheit fühlt sich aber nach wie vor schlecht über 5G informiert und vertraut der Politik als Informationsquelle kaum. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint, für die Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihren Einstellungen hinsichtlich 5G-Technologie und Ausbau befragt wurden.
Mehrheit kennt sich mit 5G nicht aus und ist mit den verfügbaren Informationen unzufrieden
In Deutschland, Österreich und der Schweiz kennt sich nach eigener Aussage eine deutliche Mehrheit der Befragten nicht mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G aus. Mehr als zwei Drittel der Befragten in allen drei Ländern sind der Meinung, dass insgesamt viel zu wenig über den neuen Mobilfunkstandard 5G informiert wird und Aufklärungsbedarf besteht.
Die Informationsquelle zu 5G, der die Mehrheit in allen drei Ländern am meisten vertraut, sind Fachzeitschriften, gefolgt von Nachrichten und Presse. In Sachen Vertrauen liegen die Telekommunikationsunternehmen noch im oberen Mittelfeld, wohingegen die Politik hier klar abgeschlagenes Schlusslicht ist. In Deutschland sind es gerade einmal drei Prozent, in der Schweiz zwei Prozent und in Österreich sogar nur ein Prozent der Menschen, die der Politik als Informationsquelle am meisten vertrauen.
Thomas Heiss, Partner bei BearingPoint: „Schon im April letzten Jahres betonte Bitkom-Präsident Achim Berg, dass das Wissen der Bevölkerung über den Mobilfunkausbau 5G verbessert werden müsste. Dennoch sehen wir in unserer Umfrage diesbezüglich keinen Fortschritt. Basierend auf den Ergebnissen unserer Umfrage empfehlen wir, neben mehr Aufklärung durch die Telekommunikationsunternehmen selbst, auch ein stärkeres Engagement der Bundesnetzagentur als einen Vertrauensträger der Konsumenten.“
Verbraucher in Deutschland und Österreich sehen 5G-Ausbau positiv – Schweizer sind deutlich kritischer
Trotz der Wissenslücken über 5G steht in Deutschland (56 Prozent) und Österreich (59 Prozent) eine deutliche Mehrheit dem Mobilfunkausbau positiv gegenüber, in der Schweiz sind es hingegen nur 46 Prozent. Sogar fast jeder dritte Schweizer sieht den 5G-Ausbau negativ.
Während in Deutschland jeder Fünfte (18 Prozent) gesundheitliche Bedenken durch 5G Netze äußert, befürchtet in Österreich jeder Dritte (33 Prozent) negative Auswirkungen auf die Gesundheit durch 5G. In der Schweiz äußern sogar 39 Prozent der Befragten, dass sie durch 5G mit negativem Einfluss auf die Gesundheit rechnen.
Zwei Drittel der Verbraucher nicht bereit, für 5G Zusatzkosten zu bezahlen
Die repräsentative Umfrage fand heraus, dass mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Deutschen nicht bereit sind, mehr Geld für 5G auszugeben. Auch in der Schweiz (68 Prozent) und in Österreich (62 Prozent) lehnt die große Mehrheit derartige Zusatzkosten ab. In Deutschland und Österreich ist nur knapp jeder Fünfte bereit, monatlich bis zu 10 Euro zusätzlich zu bezahlen. In der Schweiz ist nur etwa jeder siebte Verbraucher bereit, bis zu 10 Franken extra im Monat für 5G zu bezahlen.
Auswirkungen von 5G auf Netzabdeckung, Netzgeschwindigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Datensicherheit
Vom neuen Mobilfunkstandard 5G erhoffen sich viele Verbraucher vor allem einen positiven Einfluss auf noch schnellere Geschwindigkeit im mobilen Netz. In Deutschland geben das 65 Prozent, in Österreich 77 Prozent und in der Schweiz 71 Prozent der Befragten an.
Die Umfrage ergab zudem, dass in allen drei Ländern bereits eine sehr große Zufriedenheit mit der aktuellen Netzabdeckung herrscht. In Deutschland sind 71 Prozent mindestens zufrieden mit der Netzabdeckung und der Verfügbarkeit ihres Mobilfunknetzes. In Österreich sind 77 Prozent und in der Schweiz sogar 82 Prozent dieser Meinung. Mit einer Verbesserung der Netzabdeckung durch 5G rechnen laut der Umfrage 45 Prozent der Deutschen, 50 Prozent der Österreicher und 58 Prozent der Schweizer.
Eine Mehrheit der Befragten in Deutschland (52 Prozent) und Österreich (62 Prozent) rechnet auch mit einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ihres Landes durch den neuen Mobilfunkstandard 5G. In der Schweiz ist der Anteil mit 49 Prozent der Befragten etwas geringer, die einen positiven Effekt auf die Wettbewerbsfähigkeit durch 5G erwarten.
Das Thema Datensicherheit bei 5G ist für viele Verbraucher hingegen noch unklar. Über 40 Prozent der Befragten in allen drei Ländern erwarten, dass 5G weder positiven noch negativen Einfluss auf die Datensicherheit hat. Während in Deutschland die Menschen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren diejenigen sind, die noch am stärksten mit Verbesserungen bei der Datensicherheit rechnen (30 Prozent), sind es in Österreich und der Schweiz die 18- bis 24-Jährigen (33 und 34 Prozent).
Marcel Tietjen, Partner bei BearingPoint: „Der neue Mobilfunkstandard 5G bietet große Chancen für den Standort Deutschland. Neben den Vorteilen für Privatkonsumenten bietet 5G insbesondere für unsere Wirtschaft ein enormes Potenzial. Schnelle, verlässliche und drahtlose Kommunikationsmöglichkeiten sind das Fundament für technische Innovationen des kommenden Jahrzehnts. Um im internationalen Vergleich nicht den Anschluss zu verlieren, müssen wir durch konsequente Aufklärung nun schnellstmöglich die Rahmenbedingungen schaffen.“
Über die Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von BearingPoint, an der in Deutschland 2042 Personen, in Österreich 502 und in der Schweiz 529 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.
Die vollständigen Ergebnisse stehen in unserem eBook zur Verfügung: https://ots.de/TMQRqc
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