Hamburg (ots) – Die derzeitige Pandemie hat die Welt nach wie vor fest im Griff. Das wirkt sich nicht nur auf das Privatleben der Deutschen aus, sondern auch auf ihren Arbeitsalltag. Die Arbeitssituation von 65 Prozent der Bundesbürger mit einem Arbeitsplatz im Büro hat sich seit März letzten Jahres verändert. Der Großteil befindet sich nun zumindest teilweise im Home-Office. Doch wie fassen die Berufstätigen die extreme Umstellung auf? Und können sie sich vorstellen, auch zukünftig „remote“ zu arbeiten?
Das Zuhause als Arbeitsplatz
Wie die Tankstellenkette HEM in einer repräsentativen Studie[1] zum Thema „Wie wollen die Deutschen zukünftig arbeiten?“ herausfand, ist lediglich ein Fünftel aller Teilnehmer mit den derzeitigen Änderungen im Berufsleben zufrieden. Befragt wurden ausschließlich Menschen mit einem Arbeitsplatz im Büro.
Nur 12 Prozent könnten sich vorstellen, in Zukunft dauerhaft von zu Hause zu arbeiten, und 78 Prozent fehlt der direkte Austausch mit den Kollegen. Mehr als jeder Zweite (59 Prozent) vermisst vor allem den sozialen Kontakt und knapp jeder Dritte die räumliche Trennung von Beruf und Privatleben. Ein weiterer Kritikpunkt ist das fehlende Arbeitsklima (58 Prozent) sowie der mangelnde Informationsfluss (46 Prozent).
Doch das mobile Arbeiten von zu Hause bringt auch Vorteile mit sich. So sehen 80 Prozent aller Befragten einen wesentlichen Pluspunkt im Wegfall des täglichen Arbeitsweges. Auch die freie Zeiteinteilung und die Möglichkeit des flexiblen Arbeitens werden von mehr als der Hälfte besonders geschätzt.
Zwischen Produktivität und Belastbarkeit
Während jeder Dritte angibt, dass die Produktivität nicht unter der derzeitigen Situation leidet, teilen sich bei insgesamt 40 Prozent der Berufstätigen die Meinungen: 21 Prozent geben an, dass sie im Home-Office produktiver sind, während 20 Prozent verstärkt abgelenkt und unkonzentriert sind. Rund ein Drittel der Teilnehmer hat das Gefühl, mehr arbeiten zu müssen, da durch die räumliche Distanz nur die Ergebnisse gesehen werden. Für jeden Vierten entstehen zusätzliche Belastungen durch die fehlende Struktur im Arbeitsalltag zuhause. Auch die Abgrenzung von Beruflichem und Privatem spielt eine große Rolle: Mehr als ein Drittel vermisst diese und meint, aufgrund dieses Aspekts auch nach Dienstschluss nur schwer abschalten zu können, was die Work-Life-Balance in ein Ungleichgewicht bringt. Während die Büroausstattung, wie Schreibtisch, Computer oder auch die Kantine, jeweils nur 15 Prozent fehlt, sehnen sich knapp ein Drittel der Umfrageteilnehmer nach der klassischen gemeinsamen „Kaffee-Pause“.
Wünsche an das Arbeiten der Zukunft
Es bleibt die Frage, wie sich die Beschäftigten ihren Alltag nach der Pandemie vorstellen, wenn die Arbeit zukünftig gänzlich neu organisiert werden würde. Fest steht, dass die Hälfte der Befragten unter keinen Umständen ihre Kolleginnen und Kollegen nur noch über einen Bildschirm sehen oder ein Leben lang von zuhause arbeiten will. Die ideale Vorstellung für 40 Prozent der Berufstätigen ist es stattdessen, von überall auf der Welt am Computer arbeiten zu können und Familie und Beruf durch optionales Home-Office an zwei bis drei Tagen in der Woche in Einklang zu bringen. Wichtig ist für 43 Prozent aber vor allem, Face-to-Face mit Kollegen zu reden, zu lachen und zu diskutieren. 38 Prozent der Befragten sehen außerdem feste Arbeitszeiten als überflüssig an und würden es bevorzugen, die Aufgaben und Termine frei über die Wochen und Tage verteilen zu können.
Ganze 67 Prozent haben einen Wunsch, der sich wohl weniger an den Arbeitgeber, als an die Politik richtet: Sie möchten am liebsten auf den täglichen Stau verzichten.
[1] Basierend auf einer Marktforschungsstudie zum Thema „Wie möchten die Deutschen zukünftig arbeiten?“, die von der Tankstellenkette HEM im März 2021 mit 2.773 Personen ab 18 Jahren und einem Arbeitsplatz im Büro durchgeführt wurde.
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