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Apotheken unterstützen MS-Patient:innen

Stuttgart – Am 30. Mai wird zum 13. Mal der jährliche Welt-MS-Tag begangen. Dabei rücken die Krankheit Multiple Sklerose (MS) und die Menschen, die mit der Krankheit leben müssen, in den Mittelpunkt. MS ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst und meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Die MS-Selbsthilfeorganisationen klären unter dem Hashtag #MSverbindet auch in Baden-Württemberg über die Krankheit auf. Apothekerinnen und Apotheker gehören sehr oft zum wichtigen Netzwerk betroffener Menschen dazu. Sie versorgen die Erkrankten mit den nötigen Arzneimitteln und achten insbesondere auf Neben- und Wechselwirkungen, erklärt der Landesapothekerverband Baden-Württemberg im Vorfeld des Welt-MS-Tages.

Wer an MS erkrankt ist, muss oft regelmäßig mehrere Medikamente einnehmen, weiß Friederike Habighorst-Klemm als Mitglied im Vorstand des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. Zu den recht häufig verordneten Arzneimitteln gehörten Immunmodulatoren und Immunsuppressiva, bei deren Einnahme Nebenwirkungen auftreten könnten. Die Einstellung mit den Medikamenten werde deswegen engmaschig ärztlich überwacht, und auch Apothekerinnen und Apotheker seien geeignete Ansprechpartner:innen bei Nebenwirkungen. Habighorst-Klemm erklärt die Unterschiede in der Wirkweise: „Sogenannte Immunmodulatoren sollen bei Erkrankten die Balance zwischen immunstimulierenden und immundämpfenden Prozessen wieder ins Gleichgewicht bringen. Sie haben dabei keine Schwächung des Immunsystems zur Folge. Als Nebenwirkungen können Abgeschlagenheit oder grippeähnliche Symptome auftreten.“ Immunsupressiva hingegen könnten als leichte Chemotherapie verstanden werden. Dabei sollen Immunzellen vorsichtig in ihrer Funktion eingeschränkt werden, um so die schädigenden, entzündlichen Angriffe auf das Nervensystem zu unterdrücken, welches eines der Hauptsymptome der Multiplen Sklerose darstelle. Die Apothekerin weiter: „Diese Immunsupressiva können jedoch Organe wie Leber oder Niere belasten und auch das Blutbild der Erkrankten verändern.“

Aber auch bei der Selbstmedikation sollten MS-Patient:innen vorsichtig agieren, weil auch freiverkäufliche Arzneimittel aus der Apotheke Wechselwirkungen auslösen können. So könnten beispielsweise höherdosierte Johanniskrautpräparate, die bei leichten Depressionen helfen können, den Abbau mancher Wirkstoffe fördern, so dass der Krankheitsverlauf der MS-Patient:innen sich verschlechtere. Aus diesem Grund rät Friederike Habighorst-Klemm: „Die Erfassung aller verordneten und selbst erworbenen Medikamente, aber auch von Nahrungsergänzungsmitteln in der Apotheke, kann gerade auch für MS-Patient:innen eine wertvolle Hilfe sein, um die Medikation zu optimieren.“ Außerdem sei eine Apotheke oft die erste Anlaufstelle bei vermeintlich leichteren Beschwerden, die sich aber bei genauerem Hinsehen als Neben- oder Wechselwirkungen herausstellen könnten. Wo solche Fälle aufgedeckt werden, könne die Verordnung in der Regel durch den betreuenden Arzt entsprechend geändert werden.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.400 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015.

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