Was tun Männer am Samstagvormittag am liebsten?
Thema: Samstagvormittag! Die Quizfrage!
Was tun Männer am Samstagvormittag am liebsten?
a) Nichts
b) Rasenmähen
c) Shopping
Na klar, die Wahl fällt schwer zwischen a und c!
Aber auch wenn man es nicht glaubt, Antwort „b“ ist richtig.
Über dieses sehr leidige Thema – was aber notwenig ist – haben sich schon viele Gedanken gemacht!
Dass das Rasen mähen nicht immer eine humorlose Sache sein muss, beweist Satiriker Robert Niemann in seinem neuen Buch: „Steter Tropfen fängt den Wurm“. Darin veröffentlicht er Texte aus 20 Jahren, die bisher in dieser Form noch nie erschienen sind.
Aber wie schon gesagt, er ist auch „NUR“ ein Mann und das Mähen des Rasens hat ihn wohl nicht mehr losgelassen:
Mähbericht
Wir testeten den neuen Aufsitzrasenmäher RAUDI TDI des Volksmäher-Konzerns, der von den Wolfsburgern überschwänglich als Aufbruch in ein neues Zeitalter gepriesen wird. Zuviel versprochen? Wir machten die Probe aufs Exempel. Um es vorwegzunehmen: Der erste Eindruck ist überwältigend. Dem italienischen Stardesigner Eros Ramazotti ist ein ganz großer Wurf gelungen, in dem er geschickt die futuristische Linienführung eines Marsmobils mit der Gesäßform von Barbara Schöneberger verschmolz und so ein Fahrzeug kreierte, das die (Männer-)Herzen höher schlagen lassen dürfte. Wer das sexistisch findet: Rasenmäher sind nun mal kein Spielzeug für Gleichstellungsbeauftragte. Darum sei es offen gesagt: Selten kam ein Fahrzeug erotischer daher, und da es im Unterschied zu B.S. nicht singt, ist das Vergnügen nahezu ungetrübt. Zuallererst vermag die Motorleistung zu überzeugen. Selbst ein sich uns überraschend in den Weg stellender Gartenzaun und die angrenzende Laube vermochten nur kurze Zeit stand-zuhalten. Die enorme Kraft des agilen, im unteren Drehzahl-bereich allerdings etwas bullrig daherkommenden Sechszylinders macht den RAUDI TDI sogar für die Bundeswehr interessant, deren Leopard-Panzer im direkten Vergleich wie bessere Playmobile wirken. Die Abgaswerte erfüllen mühelos die EU-Richtwerte für Braunkohlekraftwerke. Eine Stunde Arbeit mit dem RAUDI TDI erhöht das Lungenkrebsrisiko nicht stärker als der Konsum von etwa 40 „Roth Händle“ täglich. Eine Leistung, der bereits mit dem gelben Engel am Bande, dem Bundesumweltkreuz und dem Lyrikpreis der Stadt Hildesheim gewürdigt wurde! Fahrsicherheit wird groß geschrieben. Den für Aufsitzrasenmäher inzwischen obligatorischen Maulwurftest meistert unser RAUDI TDI dank ESP souverän. Die sich häufig blitzartig aus dem Rasen erhebenden Hügel des schwarzen Grabeflinks können gefahrlos umkurvt werden. Obwohl drüberwegfahren den Fun-Faktor natürlich noch erhöhen würde. Unverständlich die Anbringung des Airbag (vom Hersteller niedlicherweise „Fangbeutel“ genannt) am Heck. Außerdem: als wir nach zwanzig Minuten Mähen nachschauten, war er bis zum Rand mit Grasschnitt gefüllt. Von Air weit und breit keine Spur, das gibt Punktabzug! Sehr viel zufriedenstellender fiel dann aber wieder die Belastbarkeitsprüfung aus. Im Sauerland, wo wir unseren Härtetest durchführten, war von einem etwa zwölf Hektar großen, mit mannshohen Sonnenblumen bestandenen Feld bereits nach gut einer Stunde nicht mehr viel zu sehen…
Mehr dazu im Buch:
https://www.leseschau.de/Buch/Steter-Tropfen-faengt-den-Wurm-Satirische-Texte-aus-20-Jahren/76
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