Nachhaltiges Finanzwesen auch in der Edelmetallbranche? Weltweit wurden insgesamt schätzungsweise über 190.000 Tonnen Gold gefördert – Klimawandel, Umweltbelastung lassen den Goldabbau in Verruf geraten – Europa setzt mit dem European Green Deal.
Mit dem European Green Deal verfolgt die Europäische Union den Kampf gegen den Klimawandel aufzuhalten und möchten, dass Europa im Jahr 2050 als erster klimaneutraler Kontinent voran geht. Europa möchte zudem eine führende Rolle bei der Festlegung von internationalen Standards, auch für ein solides und nachhaltiges Finanzwesen, einnehmen. Die Kommission hat sich vorgenommen bis Ende 2023 eine Strategie zur Durchführung vorzulegen. „Nachhaltigkeit ist das Wort der Zeit. Nachhaltigkeit beim Kaufen, Verbrauchen, Finanzieren, Wohnen, Reisen – keine Branche und kein Thema kommt heute ohne dem Gedanken der Nachhaltigkeit aus. Dies betrifft auch die Finanz- und Investmentbranche. Studien belegen, dass Investmentanleger nachhaltige Produkte bevorzugen, weil sie durch nachhaltige Investitionen gleichzeitig Gutes bewirken. Der Kapitaleinsatz muss auch den ökologischen und sozialen Fußabdruck berücksichtigen“, erklärt Dr. Peter Riedi, Verwaltungsrat und Geschäftsführer der EM Global Service AG mit Sitz im Fürstentum Liechtenstein. Die EM Global Service AG ist eines der traditionsreichsten und führenden Edelmetall-Handelsunternehmen in Liechtenstein. Mitte im Herzen Europas bietet die EM Global Service kundenorientierte Investitionsmöglichkeiten im Edelmetallbereich. Dr. Riedi fügt hinzu, dass die Frage nach Mindeststandards für Umwelt, Soziales und Organisationsführung (kurz ESG) in der Branche weiter zur Diskussion stehen. Der Großbergbau ist bereits reguliert, beim Kleinbergbau müssen noch Regulierungen erfolgen. Nicht nur sichere und kundenoptimierte Anlagen in die wichtigsten Edelmetalle in Form physischer Barren, unter der Prämisse der Verantwortungsübernahme, sind von oberster Priorität, sondern auch die Einhaltung der Mindeststandards.
Die Kehrseite der Gold-Medaille
Das begehrte Edelmetall Gold wird bereits seit vielen Jahrtausenden in Schmuck oder rituellen Gegenständen verarbeitet und bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. wurden Goldmünzen als Zahlungsmittel verwendet. Neben der Verwendung in Schmuck und Kunstwerken hat Gold geschichtlich betrachtet auch negative Auswirkungen für ganze Kulturen und Völker, wie die Vernichtung der Hochkultur der Maya auf der Halbinsel Yucatán und prägte die Gesellschaft nachhaltig. Gold gilt auch heute noch trotz seiner Volatilität als krisensicher und wird hierzulande häufig als langfristige Wertanlage angesehen. Dr. Peter Riedi hierzu: „Der Abbau des wertvollen Metalls wird aufgrund seiner hohen Umweltbelastung seit einiger Zeit allerdings schwer kritisiert. In der Kritik stehen der hohe Flächenverbrauch, Energie- und Chemikalieneinsatz, die dem Nachhaltigkeitsanspruch genügen.“
Die herkömmlichen Methoden des Goldabbaus erfordern den Einsatz von Unmengen an Energie, um Tausende Tonnen an Gestein zu befördern und verarbeiten. In vielen Tausend Tonnen Erz finden sich meist nur wenige Gramm Gold. Zum Herauslösen des Goldes kommen hochgiftiger Chemikalien wie Arsen, Quecksilber und Zyanid zum Einsatz. Außerdem wird neben Gold häufig auch das radioaktive Material Uran gefunden. Diese giftigen Chemikalien und Stoffe gelangen während des Abbaus in Luft, Boden und Gewässer, was zur Folge hat, dass die Luft und das Grundwasser verseucht wird. Hierbei wird im schlimmsten Falle nicht nur die Tierwelt belastet, sondern auch die Arbeiter und Menschen vor Ort. „Diese Umstände sind in der heutigen Zeit nicht mehr tragbar und veranlasste ein Umdenken mit Verantwortungsübernahme, die Branche beschloss im September 2019 die Grundsätze für verantwortungsvollen Goldbergbau (Responsible Gold Mining Principles, RGMP)“, erläutert Dr. Peter Riedi.
Nachhaltiger Goldabbau
Weltweit arbeiten Forscher an umweltfreundlichen Alternativen des Goldabbaus. So machte der Wissenschaftler Zhichiang Liu in einem Forschungslabor der Northwestern University in Chicago (USA) eine Zufallsentdeckung. Während er an einem Speichermedium für Gase oder Moleküle forschte, fand er eine Möglichkeit, Gold und Salz voneinander zu trennen, nur mithilfe einer Art Zucker, welcher auf Maisstärke basiert. Das einzige Nebenprodukt, welches bei diesem Vorgang entstand, waren alkalische Salze, die umwelttechnisch unbedenklich sind. Dr. Peter Riedi: „Dies könnte in Zukunft die schädlichen Reagenzien ersetzen und den Goldabbau erheblich umweltfreundlicher gestalten. Dies würde auch zur Folge haben, dass die Minenarbeiter einer weniger großen gesundheitlichen Gefahr und Belastung ausgesetzt sind.“ Bisher waren etwa 20 Tonnen der oben genannten Giftstoffe nötig, um das Gold für einen einzigen Ehering abzubauen.
Nachhaltigkeit und Ethik: Faires Gold
Neben dieser Methode gibt es noch sogenanntes faires Gold, darauf weist Dr. Riedi hin. „Dieses stammt aus zertifiziertem Abbau und wird von Organisationen wie zum Beispiel FAIRTRADE, Alliance for Responsible Mining und Responsible Jewelery Council zertifiziert. Der Abbau wird ebenfalls von den genannten Organisationen überwacht, während besonders viel Wert auf nachhaltige Standards sowohl auf ökonomischer, ökologischer als auch auf sozialer Ebene gelegt wird.“
Die Rechte der Mienenarbeiter:innen werden von den Organisationen überwacht und sichergestellt. Unter der genannten Aufsicht gehört Zwangsarbeit und ausbeuterische Kinderarbeit der Vergangenheit an. Bezüglich des umwelttechnischen Aspektes werden beim sogenannten fairen Gold ebenfalls Vorkehrungen und Mindestanforderungen getroffen. Ein verantwortungsvoller Umgang und die Reduktion von Chemikalien auf ein Minimum sind hierbei Grundvoraussetzung, um für eine Zertifizierung zu fairem Gold in Betracht gezogen zu werden. Auch die Wiederverwertung von Gold, welches bereits im Umlauf ist, wird als faires Gold bezeichnet. Dies liegt daran, dass für bei sogenanntem Recycling-Gold keine weiteren Giftstoffe eingesetzt werden müssen, fügt der Edelmetallexperte Dr. Peter Riedi hinzu. Das Edelmetall findet sich oftmals in altem Schmuck, aber auch in elektronischen Geräten wie zum Beispiel Handys. Ein Tipp: Die besagten elektronischen Geräte sollten entsprechend bei Altstoffsammlungen abgegeben werden, um das Recycling zu ermöglichen und vor der Entsorgung seltene Erden oder Metalle sicherzustellen.
Fazit: Nachhaltigkeit – Sorgfaltspflichten für Lieferketten – Umbau zur Kreislaufwirtschaft
Im Grunde geht es um Verantwortungsübernahme für die Kreislaufwirtschaft. Diese Verantwortung findet sich im European Green Deal wieder, auch den Sorgfaltspflichten für Lieferketten, die ab dem 01. Januar 2021 verbindlich für alle gelten, die mit Zinn, Tantal, Wolfram und Gold in ihren Lieferketten betroffen sind. Das Ziel ist die Gewinnung, Verarbeitung und Rückführung von Rohstoffen unter menschenwürdigen und umweltverträglichen Bedingungen zu produzieren.
V.i.S.d.P.:
Philipp Jonathan Bossert
Student und Blogger
Über den Autor:
Digitalisierung – eins der wichtigsten und prominentesten Themen im 21. Jahrhundert, aber trotzdem für viele immer noch nicht fassbar. Philipp Jonathan Bossert, Student in Berlin und Blogger. Er studiert Wirtschaftsingenieurwesen und beschäftigt sich mit der Transformation durch Digitalisierung und der damit verbundenen Entwicklung aus ingenieurtechnischer Perspektive. Weiteres Interesse liegt neben dem Studium in der Musikproduktion. Seit Jahren als Musikproduzent tätig, beobachtet Philipp Jonathan Bossert das Fortschreiten der Transformation als kontinuierliche digitale und automatisierte Entwicklung.
Das Unternehmen EM Global Service AG im Herzen Europas gelegen konzipiert und betreut Rohstoff- und Edelmetallkonzepte. Das Leistungsspektrum der EM Global Service AG umfasst den Erwerb, die Verwahrung und Sicherheit von physischen Edelmetallen für die Eigentümer, die Käufer. Das Unternehmen mit ihrem Team baut auf wirtschaftliche Stabilität und sichern diese mit Zuverlässigkeit und Diskretion in der Vermögensverwahrung im Herzen Europas. Weitere Informationen unter www.em-global-service.li
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