Am 10. Oktober ist der Internationale Welthundetag: Wie können Hundehaltung und Klimaschutz Hand in Hand gehen?
Hunde lebten im Laufe der Jahrtausende zwangsläufig so, wie es dem Wissensstand und den Überzeugungen ihrer Halter:innen entsprach. Viel hat sich für die liebsten Haustiere des Menschen verändert. Was hingegen nach wie vor in Stein gemeißelt scheint, ist die Annahme, dass der Hund Fleisch fressen muss. Paradoxerweise ändert sich das bis heute nur marginal, auch wenn der Anteil der Vegetarier unter den Menschen und damit das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen des Fleischkonsums auf die Umwelt steigt. Wer als vegetarische:r Hundehalter:in jedoch (auch) ökologische Gründe für den eigenen Verzicht auf Fleisch hat, findet für die Vierbeiner heutzutage nachhaltige und gesunde alternative Proteinquellen in Pflanzen und Insekten, die den Hund vollwertig mit allem versorgen, was er braucht.
Vegetarismus und Hundehaltung in der Corona-Pandemie
Corona-Pandemie und Lockdown haben die Sehnsucht und Nachfrage nach einem tierischen Begleiter deutlich steigen lassen. Im Jahr 2020 wurden laut Industrieverband Heimtierbedarf 600 000 Hunde mehr als im Vorjahr angeschafft. Über 10,7 Millionen Hunde leben nun hierzulande – mehr als doppelt so viel als vor 20 Jahren.
Im Corona-Jahr stieg zudem die Nachfrage nach vegetarischen Ersatzprodukten für Menschen. Das Thema Nachhaltigkeit hat sich zunehmend als Zukunftsthema Nummer 1 festgesetzt. Passend dazu hat sich laut Marktforschungsinstitut Forsa 2020 die Zahl der Vegetarier:innen verdoppelt, von 5 auf 10 Prozent. Die Vermutung liegt nahe, dass auch der Anteil der Vegetarier:innen unter den Hundehaltern damit steigt.
Hundehalter:innen als verantwortungsvolle, naturverbundene Gesellschaftsgruppe
Betrachtet man die Gruppe der Hundehalter:innen, erscheint sie einem zunächst ausgesprochen heterogen. Abseits des gemeinsamen Nenners, der Liebe für das Haustier Hund, gibt es in dieser Gruppe die unterschiedlichsten Lebensformen und Interessen. Eine Sinus Milieustudie, welche die Lebenswelt der Hundebesitzer:innen erforscht hat, ergibt interessanterweise ein deutlich homogeneres Bild im Bezug auf einige Kernthemen, die uns als Gesamtgesellschaft gerade beschäftigen: Hundehalter:innen interessieren sich in besonders starkem Maße für Gesundheitsthemen, sind aktiv in der Natur unterwegs und achten auf einen Ausgleich zu ihrem Arbeitsleben. Außerdem sind sie laut Studie im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt deutlich eher bereit, Verantwortung zu übernehmen. All diese Themen verbinden die Hundehaltung mit den Themen Nachhaltigkeit und Fleischkonsum.
Ökologisch motivierter Fleischverzicht
Ein reduzierter Konsum oder gar Verzicht auf Fleisch bei Mensch und Tier heißt vor allem, auch Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen. Die Viehhaltung ist global für 14,5 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich, Millionen Hektar Landfläche, darunter einmalige Lebensräume, fallen der Fleischproduktion jährlich zum Opfer. Agrarfläche, die nicht zuletzt auch für die Ernährung der Weltbevölkerung fehlen.
Insekten als alternative Proteinquelle
Der Futtermittelhersteller Tenetrio setzt aus ebendiesen Gründen auf Insekten, genauer, auf gelbe Mehlwürmer (Tenebrio molitor), die von der EU im Mai 2021 erstmals auch für den menschlichen Verzehr zugelassen wurden. Die Fakten überzeugen: „Insekten enthalten hochwertige Proteine mit einem vollständigen Aminosäurenprofil und versorgen die Hunde genauso wie Fleisch oder Fisch mit allen nötigen Proteinen“, weiß Dr. Ina Henkel, Ernährungswissenschaftlerin und Mitgründerin des Start-Ups. „Wir wollten ein Futter anbieten, das den ökologischen Pfotenabdruck von Hunden deutlich reduziert. Mit Insekten ist dies möglich: Sie verbrauchen im Vergleich mit der Fleischproduktion nur einen Bruchteil an Ressourcen.“ Der Futterverbrauch für ein Kilogramm Rinderprotein liegt beispielsweise bei 192 Kilogramm, im Gegensatz dazu beläuft er sich bei einem Kilogramm Insektenprotein nur auf 9 Kilogramm. Sie sind außerdem zu 100 Prozent verwertbar, während vom Rind beispielsweise nur 40 Prozent verwertet werden. Das macht die Insektenzucht unschlagbar effizient und insektenbasiertes Hundefutter zu einer nachhaltigen Alternative – nicht nur für Vegetarier:innen. Und mit diesem Wissen lässt sich auch der Internationale Welthundetag beruhigt feiern.
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Unter der Marke Tenetrio vertreibt das deutsche Start-up EntoNative GmbH nachhaltiges Hundefutter auf Insektenbasis. Als Ausgründung der Universität Potsdam hat das Unternehmen das wissenschaftliche Know-how rund um den Einsatz von Insekten in der Ernährung von Tieren. Insektenproteine bieten eine vollwertige, verträgliche und umweltschonende Alternative zur herkömmlichen Fütterung mit Fleisch. Die Produktphilosophie von Tenetrio verfolgt einen klaren Ansatz: so wenige Zutaten wie möglich, so viele wie nötig. Die Produkte kommen ohne Zuckerzusätze, Gluten, Farbstoffe und Geschmacksverstärker aus. Die enthaltenen Zutaten sind transparent deklariert, sodass Frauchen bzw. Herrchen ganz genau wissen, was sie ihren Hunden füttern.
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