Eine Reise in die Seele des Ahornlands und zu spannenden Erlebnissen
auf den Spuren von Autoren und ihren Geschichten
Bochum, den 12. Oktober 2021 – Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse vom 20. bis zum 24. Oktober 2021 kommen unsere Top Ten Lese-Tipps für alle, die Kanada von einer ganz anderen Seite entdecken möchten. Die Romane kanadischer Autoren und Autorinnen führen tief in die Seele des Ahornlands und zeigen die unglaubliche Vielfalt der kanadischen Kultur.
LOUISE PENNY: „DER VERMISSTE WEIHNACHTSGAST“
Mit dem kanadischen Hercule Poirot die Idylle Québecs entdecken
Die Eastern Townships im südöstlichen Québec sind die zweite Heimat der Schriftstellerin Louise Penny. Bezaubernde Kleinstädte mit viktorianischen Villen liegen inmitten hügeliger Landschaft mit Seen und Wäldern, die sich im Herbst in leuchtendes Rot oder Orange färben und im Frühjahr den berühmten Ahornsirup liefern. Inspiriert von dieser Postkartenidylle entwarf Louise Penny die fiktive Gemeinde „Three Pines“, in der in all ihren Krimis das Grauen spielt.Fans können den Spuren Gamaches folgen und die Lebensfreude und besondere Kultur der Region entdecken, die in all ihre Geschichten eingewebt ist: Auf einer Reise zu Dreh- und Angelpunkten rund um „Three Pines“ oder kreuz und quer durch Québec, von den Eastern Townships über die Städte am Sankt-Lorenz-Strom bis in die pulsierende Metropole Montréal.
TANYA TAGAQ: „EISFUCHS“
Über eine Kindheit als Inuit-Mädchen tief in der Arktis
In die raue, von Eis überzogene Wildnis des größten und am dünnsten besiedelten Teil Kanadas führt das literarische Debüt der Musikerin Tanya Tagaq: „Eisfuchs“ erzählt von einer Kindheit in den 1970er-Jahren am nördlichen Polarkreis im nordkanadischen Territorium Nunavut. Dort, wo die Luft so sauber ist, dass man, so Tanya Tagaq, den Unterschied zwischen glattem und zerklüftetem Fels riechen kann. Wo die Schule ausfällt, wenn Eisbären gesichtet oder Temperaturen ab minus 60 Grad Celsius gemessen werden. Durch die Augen der Ich-Erzählerin wandern ihre Leser durch die Tundra in der Heimat der Inuit, paddeln auf improvisierten Flößen übers Eiswasser und sehen das Leuchten der Polarlichter oder die Schönheit des Polarfuchses.
NAOMI FONTAINE: „KLEINE SCHULE DER GROSSEN HOFFNUNG“
Ein neuer Blickwinkel auf die Kultur der Innu
Acht Autostunden von Québec City entfernt liegt das Reservat Uashat, bekannt als Sept-Îles (Sieben Inseln), in Innu-Sprache „die Bucht“. Es ist Naomi Fontaines Heimat im hohen Norden Québecs, die sie als siebenjähriges Mädchen verließ, um mit ihren Eltern in die Hauptstadt zu ziehen. Die Erinnerungen an ihre Kindheit und ihr kulturelles Erbe ließen die preisgekrönte kanadische Autorin nie los. Nach dem Studium in Montréal kehrte sie als Lehrerin zurück zu ihrer Gemeinschaft und schrieb gleich zwei Romane über ihre Rückkehr. „Die kleine Schule der großen Hoffnung“ entführt Leser in die vielschichtige Welt der Inuit Québecs, ihrem Leid, ihren Träumen und Sehnsüchten. Auf den Spuren dieser Traditionen reisen Besucher tief ins Herz des Innu-Landes, in die Region Duplessis. Mit Landschaften voller riesiger Wälder, Seen und Flüsse.
DAVID CHARIANDY: „FRANCIS“
Auf den Spuren einer Kindheit in Torontos Bezirk Scarborough
In der Natur des Rouge Valley, der „grünen Narbe“, die sich durch ihre Nachbarschaft zieht, träumen Michael und Francis im Roman „Francis“ oft von einer besseren Zukunft. Die Brüder trinidadischer Herkunft wachsen Mitte der 1980er-Jahre am Stadtrand Torontos in schwierigen Verhältnissen auf. Einheimische nennen das Viertel auch „Scarlem“ oder „Scar-bro“. Die Parallelen zu Chariandys eigenen Wurzeln sind offensichtlich, auch seine Eltern kamen aus Trinidad. Im Gegensatz zu seinen Romanfiguren hatte Chariandy jedoch das Glück, eine Kindheit in relativer Stabilität zu führen. Die Vielfältigkeit des Bezirks, die Chariandy erlebt hat und die er in seinem Roman beschreibt, kann heute selbst erleben, wer sich auf Spurensuche begibt: Auf ungewöhnlichen Wegen geht es am Rande der Metropole Torontos zu multi-kulturellen kulinarischen Highlights, verblüffend schöner Natur wie den berühmten weißen Klippen Scarborouh Bluffs oder zu Outdoor-Abenteuern im Rouge Valley.
MICHAEL CRUMMEY: „DIE UNSCHULDIGEN“
Ein literarischer Blick in die raue Seele Neufundlands
Auf Neufundland reicht es schon, das Fenster zu öffnen, um Großartiges zu sehen. Rückenflossen von Schwertwalen, die das Meer teilen. Eisberge, die im Sommer vor der Küste treiben, angeschoben vom Labradorstrom. Bunte Holzhäuschen der vielen Fischerdörfer und der Hauptstadt St. Johns, die sich auf steilen Hügeln aneinander reihen. „Es ist spektakulär schön aber eine Herausforderung, hier zu leben,“ sagt Crummey, der 1965 auf Neufundland geboren wurde und nahe der Hauptstadt St. John’s lebt. Seine Romane sieht er als Hommage an die eigene Kultur und den Zusammenhalt der Neufundländer. Was sie zu dem gemacht hat, was sie sind, davon erzählt der Roman „Die Unschuldigen“, der im 18. Jahrhundert spielt. Ada und Evered, neun und elf Jahre alt, haben ihre Eltern verloren und kämpfen im rauen Klima Neufundlands ums Überleben. Wer heute durch Neufundland reist, kann an vielen Orten noch der Vergangenheit nachspüren: Unterwegs mit Fischern zu Eisbergen und Buckelwalen, auf den atemberaubend schönen Inseln wie Fogo Island oder Twillingate, das sich auch stolz die „Eisberghauptstadt der Welt“ nennt, auf Hiking-Touren auf dem East-Coast Trail oder durch den Gros-Morne National Park.
JOCELYNE SAUCIER: „EIN LEBEN MEHR“
Aussteigen und in den Wäldern Ontarios in die Natur abtauchen
Tom und Charlie, zwei Greise in den Achtzigern, haben beschlossen, den Rest ihres Lebens zu ihren eigenen Bedingungen zu leben – versteckt vom Rest der Welt in den endlosen Wäldern Nord-Ontarios. Die Aussteiger jagen, fischen, und werkeln an ihren Hütten. „Ein Leben mehr“ der Frankokanadierin Jocelyn Saucier zeigt den Traum des Lebens in absoluter Ungebundenheit, in der Freiheit, nichts zu verlieren zu haben. Dass die Autorin als Schauplatz die nordkanadische Wildnis gewählt hat, ist kein Zufall. Wundervoll und zugleich voller Unwägbarkeiten, ist sie das Symbol dieser Freiheit. In Kanadas 48 Nationalparks zeigt sich die Natur in ihrer ganzen Schönheit und Großartigkeit, in der jeder Besucher seinen Traum von Freiheit und Abenteuer selbst erleben kann.
MICHELLE WINTERS: „ICH BIN EIN LASTER“
Tief in die akadische Kultur eintauchen auf dem Acadian Coastal Drive in New Brunswick
Liebe gegen Verlust, Symbiose gegen Emanzipation, Rock gegen Folk: „Ich bin ein Laster“ ist Krimi und Emanzipationsgeschichte, Roman und Erzählung. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Agathe und Réjean Lapointe, die das Geheimnis einer harmonischen Ehe entdeckt haben: großzügig akzeptierte kleine Lügen. Als Réjean von einem Angelausflug nicht mehr heimkehrt und sein Chevy Silver aufgefunden wird, tun sich allerdings ein paar Fragen auf. Die englische Originalausgabe trägt dem akadischen Hintergrund mit eingestreuten, komplett auf akadisch geführten Dialogen à la „Ben, je drive mon truck“ Rechnung – die deutsche Übersetzung hat zum Glück viele davon stehenlassen. Der akadische O-Ton lässt sich leicht bei einer Fahrt auf dem Acadian Coastal Drive von Moncton nach Caraquet hören. Auf der alten zum Acadian Coastal Drive gehörenden Küstenstraße 11 hören Besucher akadisch, sobald sie „Bonjour“ sagen.
LISA MOORE „UND WIEDER FEBRUAR“
Eine Geschichte des Glücks in Neufundland
Lisa Moores Roman „Und wieder Februar“ erzählt eine Geschichte rund um den Untergang der Ölplattform Ocean Ranger 1982 in Neufundland. Trauer durchströmt das Buch wie ein Fluss, der alles vor sich herträgt. Nebenarme münden aus der Vergangenheit in die Gegenwart, in das Leben von Helen, die bei dem Unglück ihren Mann verloren hat. Und dennoch ist der Roman auch eine Geschichte von der Möglichkeit des Glücks – und damit eine typisch neufundländische Geschichte. Warum sonst gelten die Neufundländer als die freundlichsten Kanadier? Ihre Gemütsart ist auf jeden Fall einzigartig: Visionäre Einheimische sind die treibenden Kräfte, wie die Unternehmerin Zita Cobb, die mit dem Ziel, die Communities zu stärken die Shorefast Foundation gegründet und das luxuriöse Fogo Island Inn gebaut hat, das ausschließlich mit Mobiliar einheimischer Handwerker eingerichtet ist. In vielen Orten gibt es kleine aber feine Ateliers, die handgemachte Teppiche, Quilts und Keramik anbieten. Und die einzigartige Natur liegt in Neufundland vor jeder Haustür.
MICHAEL CHRISTIE: DAS FLÜSTERN DER BÄUME
Eintauchen in die letzten Urwälder Britisch Columbias
Noch kann man die unberührte Natur des Great Bear Rainforests an der Pazifikküste British Columbias entdecken, sich auf Vancouver Island vom Grün des Küstenregenwalds in der Fjordlandschaft des Clayoquot Sound verzaubern lassen. Oder den Mythen der Kitasoo/Xai’xais First Nations zu den seltenen, dort heimischen sogenannten Geisterbären lauschen.Doch was bleibt von der wilden Schönheit, wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird? In der Familiensaga „Das Flüstern der Bäume“ gibt Michael Christie darauf eine pessimistische Antwort: nicht viel. Eine Naturkatastrophe namens „Great Withering“ hat im Jahr 2038 alles zerstört. Nur auf der fiktiven Insel „Greenwood“ vor Vancouver können sich reiche Touristen noch ein Bild von der grünen Pracht eines verloren gegangenen Ökosystems machen.
ANNIE L’ITALIEN: „EMILIE UND DAS KLEINE RESTAURANT
Kultur, Leidenschaft und gutes Essen in Québec
„Émilie und das kleine Restaurant“ erzählt mit Herz und Humor die Geschichte dreier Frauen in der kanadischen Provinz Québec, die eines gemeinsam haben: Sie widmen sich mit Leib und Seele dem Kochen und machen ihre Leidenschaft gegen alle Widerstände zum Beruf. Inspiriert wurde die Montréalerin Annie L`Italien zu diesem Wohlfühlbuch von zahlreichen Kochshows. Kein Wunder, denn die Stadt vor ihrer Haustür weiß so einiges über Leidenschaft und gutes Essen. Montréal hat die meisten Restaurants pro Kopf in Kanada. Die Bandbreite derder Restaurants, Menüs und Spezialitäten spiegelt die einzigartige Stadtkultur der Metropole wider.
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