ŠKODA FABIA WRC (2003): Wegbereiter für weitere Erfolge - Bsozd.com

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Mladá Boleslav (ots) –

› ŠKODA FABIA WRC war nach dem OCTAVIA WRC das zweite und letzte Fahrzeug der Marke, das in der höchsten Rallye-Kategorie WRC startete

› Das kompakte Rennfahrzeug verfügte über Allradantrieb und drei aktive Differenziale

› Für die Homologation des FABIA WRC baute der tschechische Automobilhersteller 2.500 Einheiten des FABIA RS

› ŠKODA Motorsport Werksfahrer Jan Kopecký etablierte sich mit dem ŠKODA FABIA WRC im internationalen Rallye-Sport

› ŠKODA AUTO Deutschland Fahrer Matthias Kahle sorgte mit den Titelgewinnen 2005 in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) sowie 2006 in der Deutschen Rallye-Serie (DRS) für weitere Erfolge des FABIA WRC

Nach dem Debüt der ersten FABIA-Generation im Jahr 1999 entwickelte sich der Kleinwagen nach dem OCTAVIA schnell zu einer tragenden Säule des Modellportfolios. Auch als Rallye-Derivat war er international erfolgreich und knüpfte in der WRC-Kategorie an die starken Ergebnisse des OCTAVIA WRC an.

Neben der kompletten Auswahl an Bildern zu dieser Pressemitteilung (http://www.skoda-media.de/seite/115/tradition/115/short/) auf dem Medienportal skoda-media.de steht auch eine 32-seitige Broschüre zu verschiedenen Themen aus 120 Jahren ŠKODA Motorsport (https://www.skoda-media.de/content/press_files/media/Bildmaterial_SRC449efe68558f75a82df9dd87ac3198ee.pdf) bereit.

Mit dem ŠKODA OCTAVIA WRC hatte das Werksteam ŠKODA Motorsport auf den internationalen Rallye-Pisten zahlreiche gute Ergebnisse eingefahren und Know-how für die Entwicklung und den Einsatz weiterer Fahrzeuge in der Top-Kategorie gewonnen. In der ersten Jahreshälfte 2002 kamen schließlich Spekulationen auf, dass das Werksteam ŠKODA Motorsport an einem neuen Modell arbeitete: am ŠKODA FABIA WRC. Zu diesen Vermutungen äußerte sich der damalige Vorstandsvorsitzende von ŠKODA AUTO, Vratislav Kulhánek, schließlich bei der Rallye Zypern. Die Frage lautete nicht mehr ob, sondern wann und wo das neue Rallye-Fahrzeug erstmals am Start stehen würde.

Auf der Pressekonferenz zum Start der Rallye Monte Carlo 2003 bestätigte auch das Werksteam ŠKODA Motorsport offiziell die Entwicklung des neuen Fahrzeugs und bereits Anfang März 2003 wurde der ŠKODA FABIA WRC in Genf der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt. In den folgenden Monaten fanden umfangreiche Tests statt. Am Steuer saßen dabei die damalige Nummer 1 und die Nummer 2 des Werkteams, Didier Auriol und Toni Gardemeister, sowie die Testfahrer Kenneth Eriksson und Matthias Kahle.

Der FABIA WRC entstand auf Basis des in Serie gebauten ŠKODA FABIA RS der ersten Generation, eines fünftürigen Kurzhecks mit 130 PS starkem TDI-Dieselmotor. Für die Homologation des Rennwagens musste der tschechische Automobilhersteller zunächst 2.500 Einheiten des FABIA RS bauen. Nach einer dreitätigen Kontrolle durch Inspektoren der FIA in Mladá Boleslav erfolgte zum 1. Juli 2003 schließlich die Homologation, damit stand dem ersten Einsatz unter Wettbewerbsbedingungen nichts mehr im Wege.

Aufgrund des damals geltenden Reglements wurde der ŠKODA FABIA WRC – anders als das Serienpendant des FABIA – von einem aufgeladenen, wassergekühlten Vierzylinder-Ottomotor mit zwei Liter Hubraum angetrieben. Die Leistung lag bei 221 kW (300 PS) und das maximale Drehmoment betrug 600 Nm. Die Kraft wurde über ein sequenzielles Sechsganggetriebe und drei aktive Differenziale auf alle vier Räder übertragen. Die McPherson-Aufhängung verfügte über Dreieckslenker vorn sowie zwei Querlenker und einen Längslenker hinten, Scheibenbremsen rundum sorgten für die nötige Verzögerung. Aufgrund des Reglements verbaute ŠKODA auch im Serienmodell FABIA RS zu Homologationszwecken einen modifizierten Stoßfänger vorn, mit dem die Gesamtlänge des Fahrzeugs wie gefordert die Vier-Meter-Marke überschritt.

In der Rallye-Weltmeisterschaft startete der ŠKODA FABIA WRC erstmals bei der Rallye Deutschland 2003, kurz darauf folgte die anspruchsvolle Rallye Finnland. Zunächst sorgten einige Probleme mit dem Fahrzeug sowie Pech auf verschiedenen Wertungsprüfungen für einen verhaltenen Einstand des FABIA, bevor das Fahrzeug gegen Ende der Debütsaison noch einige große Erfolge feiern konnte. Am Steuer saßen dabei neben Didier Auriol, Toni Gardemeister oder Armin Schwarz auch Jani Paasonen, Roman Kresta oder Colin McRae. Die schottische Rallye-Legende hatte bei der Rallye Australien 2005 den zweiten Platz im Blick, bevor er unverschuldet disqualifiziert wurde.

Anfang November 2005 traf man bei ŠKODA die Entscheidung, sich nicht länger in der WRC zu engagieren. Das Werksteam ersetzten daraufhin zwei private Teams, die weiterhin von der Marke unterstützt wurden und entsprechend Fahrzeuge zur Verfügung gestellt bekamen. Bereits im vierten Lauf der Serie fuhr der junge Jan Kopecký mit einem großartigen fünften Platz bei der Rallye Katalonien das beste WM-Ergebnis für den ŠKODA FABIA WRC überhaupt ein. Ein Erfolg, an den Kopecký später in Deutschland anknüpfen konnte.

Im Laufe der Saison sammelte Kopecký bei insgesamt zehn WM-Läufen Erfahrung, die er in den darauffolgenden Saisons am Steuer weiterer ŠKODA Rallye-Fahrzeuge nutzte. 2006 erreichte er dreimal die Bestzeit bei einer WM-Wertungsprüfung. Kopecký verhalf dem ŠKODA FABIA WRC auch international zu immer mehr Aufmerksamkeit und auch der Formel-1-Pilot und Rallye-Fahrer Robert Kubica fuhr das Auto bei zahlreichen Tests. Der zweifache Rallye-Weltmeister Carlos Sainz lieh sich den FABIA WRC für den letzten Lauf der spanischen Meisterschaft und ließ die Konkurrenz weit hinter sich.

Der Deutsche Matthias Kahle war nicht nur als Testfahrer an der Entwicklung des FABIA WRC beteiligt, 2005 holte er auch zusammen mit Copilot Peter Göbel im Team ŠKODA AUTO Deutschland den Titel in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM). 2006 triumphierten sie in der Deutschen Rallye-Serie (DRS).

Insgesamt entstanden 24 Exemplare des ŠKODA FABIA WRC. Seine Karriere endete mit der Einführung der zweiten Generation des FABIA, mit dem der Automobilhersteller ein weiteres erfolgreiches Kapitel seiner Motorsportgeschichte schreiben konnte.

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Referent Tradition und Projekte
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