Schauspielerin Emilia Schüle: „Ich muss immer noch hart daran arbeiten, mich selbst zu lieben“ / Karoline Herfurth, Nora Tschirner, Emilia Schüle und Dilara Aylin Ziem über toxische Schönheitsideale - Bsozd.com

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Hamburg (ots) –

In der Komödie „Wunderschön“, die corona-verspätet im Dezember in die Kinos kommt, spielen Karoline Herfurth, Nora Tschirner, Emilia Schüle und Newcomerin Dilara Aylin Ziem vier Frauen, die unter dem Selbstoptimierungswahn unserer Zeit leiden und beschließen, dem gesellschaftlichen Schönheitsdiktat den Rücken zu kehren. Auch privat fremdeln die Schauspielerinnen schon lange mit toxischen Schönheitsidealen. „Früher hatte ich große Probleme damit, ungeschminkt rauszugehen. Irgendwann begriff ich, dass etwas nicht mit mir stimmen kann, wenn ich auf diese Hilfsmittel angewiesen bin. Heute trage ich auf dem roten Teppich nur noch Privatklamotten und keine Outfits für 12.000 Euro, weil ich nicht daran beteiligt sein will, fatale Bedürfnisketten in den Leuten auszulösen, wenn sie mich darin sehen“, sagt Nora Tschirner im Interview mit EMOTION (Ausgabe 1/2022 ab morgen im Handel, emotion.de, Titelthema: Ich bin schön!).

Den Druck, der durch Bilder vermeintlicher Perfektion in Social Media auf junge Menschen ausgeübt wird, sehen die vier Schauspielerinnen sehr kritisch. „Es gibt unzählige junge Menschen, die mit ihrem Körper und Aussehen zu kämpfen haben. Dabei sollte sich jeder Mensch so wohlfühlen dürfen, wie er ist und auch so akzeptiert werden“, sagt Dilara Aylin Ziem. „Ich bin ein recht selbstbewusster Mensch, habe aber auch Phasen, wo ich überhaupt nicht in den Spiegel gucken mag. Deshalb ist Body Positivity total wichtig für unsere Gesellschaft! Den ganzen Körperhass, vor allem auf Social Media, habe ich echt satt.“

Emilia Schüle sieht das genauso: „Die Social-Media-Welt ist noch viel perverser als das, was wir jeden Tag in Zeitschriften, dem Fernsehen oder in der Werbung sehen, weil wir 24/7 mit dem inszenierten Leben der anderen berieselt werden. Ich möchte nicht tauschen mit den Jugendlichen von heute.“ Sie kennt das Ringen mit den Ansprüchen selbst: „Ich muss immer noch hart daran arbeiten, mich selbst zu lieben.“ Ihr Rat: „Findet etwas, was ihr liebt, wofür ihr brennen könnt. Das gibt euch eine Identität und stärkt euer Selbstwertgefühl.“

Mit „Wunderschön“, bei dem Karoline Herfurth auch Regie geführt hat, will sie dem Social-Media-Druck etwas entgegensetzen: „Bei ‚Wunderschön‘ war es das Ziel, keine Idealisierung zu erzeugen. Wir wollten nichts kaschieren, sondern ganz normale, authentische Menschen zeigen.“ Auch privat geht Karoline Herfurth inzwischen anders mit Social Media um: „Ich abonniere derartige Kanäle nicht mehr, die diesen Druck produzieren. Ich gucke einfach woanders hin und damit geht es mir sehr gut“, so die Schauspielerin.

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