Bensheim/Berlin (ots) –
Unsichtbar, ausgeschlossen und benachteiligt. Zum Welttag der Menschen mit Behinderungen (3.12.) weist die Christoffel-Blindenmission (CBM) (https://www.cbm.de/) auf einen erschütternden Fakt hin: Es gibt weltweit mehr als 1 Milliarde Menschen mit Behinderungen, aber zu oft werden sie übersehen und vergessen. Mit der Aktion „Hinschauen“ fordert die Organisation alle Menschen, Institutionen und die Politik auf, die Augen nicht zu verschließen und sich für die Chancengerechtigkeit von Menschen mit Behinderungen einzusetzen.
Sie sind fast nicht wahrzunehmen: Drei Menschen wurden so bemalt, dass sie mit ihrer Umgebung verschmelzen. Landscape Bodypainting heißt diese Kunst. Zwei Männer und eine Frau mit Behinderungen stehen vor dem Gemälde von Fulvio Pinna an der East Side Gallery (https://eastsidegalleryberlin.de/) in Berlin. Ihre Hilfsmittel sind zu sehen, aber man muss schon genau hinschauen, um die Menschen im Kunstwerk zu entdecken. Hartmut-Matthias Graf von Matuschka (https://www.soulpainting-matuschka.de/) hat es im Auftrag für die CBM umgesetzt. Die Botschaft der Illusion: „Wir sind 1 Milliarde. Wir sind da, auch wenn Du uns nicht siehst. Schau hin!“. Denn nach wie vor werden Menschen mit Behinderungen oft nicht wahrgenommen und vergessen.
Bildung, Arbeit und Gesundheit: Menschen mit Behinderungen sind nicht berücksichtigt
Besonders in den ärmsten Regionen der Welt bleiben sie meist ungesehen. Es werden politische Papiere geschrieben und Projekte geplant und wenn sie dann umgesetzt werden, ist ein großer Teil der Menschheit doch nicht berücksichtigt – geschweige denn eingebunden. Es werden Schulen gebaut und Universitäten und so viele Schülerinnen und Studenten profitieren nicht davon, weil die Treppe eine unüberwindbare Hürde ist, weil die Bücher nicht in Brailleschrift verfügbar sind, weil der Unterricht nicht in Gebärdensprache stattfindet.
Es zieht sich durch alle Lebensbereiche der Betroffenen. „Sei es das Arbeitsleben oder die Gesundheitsversorgung: Auf Grund ihrer Behinderung werden Erwachsene und Kinder oft daran gehindert, ihre Rechte wahrzunehmen und ihre Fähigkeiten voll zu entfalten“, erklärt Dr. Rainer Brockhaus, Vorstand der CBM. Das gilt vor allem für die, die im Globalen Süden leben. Und für genau diese Menschen setzt sich die CBM ein – mit der Aktion genauso wie in ihrer Projektarbeit.
„Es kann nicht sein, dass eine Milliarde Menschen kaum Zugang zu Bildung oder einer Erwerbstätigkeit haben. Beides ist genauso wie medizinische Hilfe ein Menschenrecht.“ Seinen Appell richtet Brockhaus nicht nur an die Politik, sondern an alle Menschen. Denn: „Es fängt mit dem Wahrnehmen an. Nur wer hinschaut und Menschen mit Behinderungen mit ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen sieht, wird ihnen Teilhabe ermöglichen.“
Über die CBM
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt – und das seit mehr als 110 Jahren. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern sorgt sie dafür, dass sich das Leben von Menschen mit Behinderungen grundlegend und dauerhaft verbessert. Sie leistet medizinische Hilfe und setzt sich für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Ziel ist eine inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Fähigkeiten einbringen können und niemand zurückgelassen wird. Im vergangenen Jahr förderte die CBM 460 Projekte in 48 Ländern. Mehr unter www.cbm.de.
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