„Eine Entwicklung, die größer ist als jeder einzelne von uns“
Mit dem Jahr 2021 enden 365 Tage voller Turbulenzen – nicht zuletzt für die Baubranche, die einen nie dagewesenen Boom erlebt. Tomasz Grela, Geschäftsführer des internationalen Herstellers von Aluminiumsystemen ALUPROF S.A., gibt im Interview eine Prognose für die Zukunft des Bauwesens.
Was für ein Jahr war 2021 für Aluprof?
Tomasz Grela: Ein erfolgreiches. Erneut ist es uns gelungen, die geplanten Haushaltsziele zu übertreffen. Als ich 2008 das Amt des Vorstandsvorsitzenden von Aluprof übernommen habe, schwankte der Jahresumsatz bei um die 400 Millionen PLN, heute ist er fast fünfmal so hoch, wovon 47 Prozent auf den Export in über 55 Länder weltweit entfallen. Wir sind sehr stolz auf das, was wir erreicht haben. So wie viele Unternehmen in der Branche profitieren auch wir vom aktuellen Boom und von den Wünschen nach modernen Fenster-, Sonnenschutz- und Fassadensystemen. Außerdem haben wir ein Rebranding durchgeführt und den Slogan „Let’s Build a Better Future“ ins Leben gerufen. Mit anderen Worten: Allen Herausforderungen zum Trotz blicken wir zufrieden auf das Jahr 2021 und zuversichtlich in 2022.
Sie blicken optimistisch in die Zukunft. Haben Sie Investitionen geplant?
Grela: Fortlaufende Investitionen sind für uns generell wichtig. Im November wurde beispielsweise die Erweiterung des Werks in Opole abgeschlossen, in dem Rollläden und Raffstoren hergestellt werden. Die neue Investition umfasst 13.000 Quadratmeter Lager- und Produktionsfläche. Zudem beenden wir zurzeit die Erweiterung der Lager- und Logistikhalle mit einer Fläche von 20.000 Quadratmetern in der Nähe von Bielsko-Biała. Dort planen wir auch, in der ersten Hälfte des Jahres 2022 mit dem Ausbau des Werks zu beginnen. Es werden eine dritte vertikale und eine dritte horizontale Lackieranlage sowie zwei neue Linien für das Crimpen von Aluminiumprofilen gebaut.
Eine weitere geplante Investition ist der Bau einer neuen Produktions- und Lagerhalle, einschließlich eines Hochregallagers im Werk in Złotów. Es wird ein neues Logistikzentrum entstehen, von dem aus wir unsere Kunden in Polen effizienter bedienen können. Künftig werden dort eine weitere Lackiererei des Werks sowie Anlagen für das Crimpen und Armieren von Profilen betrieben. Die Investition wird eine Fläche von 18.000 Quadratmetern umfassen.
Zusammen mit den neuen Maschinen und Ausrüstungen, die installiert werden, dürften diese Investitionen uns eine zusätzliche Produktionskapazität von 60 Prozent im Vergleich zur aktuellen Situation verschaffen. Dies soll unseren derzeitigen und künftigen Kunden einen stabilen logistischen Service bieten.
Hat Aluprof 2021 neue Produkte auf den Markt gebracht?
Grela: Was die innovativen Lösungen betrifft, so haben wir bereits im Januar 2021 neue Produkte in unser Angebot aufgenommen. Eines davon ist das Fenster- und Türsystem MB-79N, das die hohen Anforderungen gemäß den WT2021-Bedingungen erfüllt. Darüber hinaus haben wir unser Sonnenschutzangebot mit SkyFlow-Fassadenjalousien in verschiedenen Varianten und SkyRoll-Senkrechtmarkisen erweitert. Sie schützen Innenräume zuverlässig vor intensiver Sonneneinstrahlung, sodass weniger Energie in künstliche Kühlung investiert werden muss.
Zudem haben wir unser Portfolio um die Glasinnenwände der Serie MB-Harmony Office für eine elegante und unkomplizierte Raumaufteilung erweitert. Sie bieten gute Schalldämmung, die durch den Einsatz der DUO-Variante mit Doppelverglasung noch erhöht werden kann. Obwohl das System fast vollständig aus Glas besteht, lässt es sich vor allem schnell und unkompliziert montieren, was angesichts steigender Lohnkosten von großer Bedeutung ist. Im Januar 2022 werden wir zudem Pergolen in unserem Sortiment einführen.
Außerdem haben wir unser Sortiment an Eingangstüren um die AG-Serie erweitert, die mit optimaler Feuchtigkeits- und Wärmedämmung überzeugt. Sie lässt sich in sehr großen Abmessungen ausführen – stellen Sie sich eine 1,40 Meter breite und 2,60 Meter hohe Tür vor –, bewegt sich preislich aber durchaus im erschwinglichen Bereich. Für die Dämmung sorgt eine Einlage aus Polystyrol, die je nach Jahreszeit Wärme oder Kälte draußen hält.
Temperatur- und Klimakontrolle steht bei den meisten unserer neuen Produkte im Vordergrund. Wir möchten Architekten, Investoren und Bauherren ästhetische oder praktische Kompromisse soweit es geht ersparen: Wer stilistisch passende Fenster, Türen, Fassaden und Sonnenschutzsysteme sucht, findet bei Aluprof stets Produkte, die auch zum Klimaschutz beitragen – und damit zur Zukunft unseres Planeten. Auch das bringen wir mit dem Slogan „Let’s Build a Better Future“ zum Ausdruck.
Stichwort Zukunft: Wie sieht die Baulandschaft von morgen Ihrer Meinung nach aus?
Grela: Die Auswirkungen des Klimawandels sind unübersehbar, daher muss sich auch das Baugewerbe dem Kampf um eine bessere Zukunft anschließen. Die Entwicklung neuer Technologien spielt dabei eine ebenso große Rolle wie der Schutz der natürlichen Ressourcen. Nachhaltigkeit war schon immer ein wichtiger Baustein des Brands Aluprof, und wir werden im kommenden Jahr noch mehr Kreativität und Leidenschaft in diesen Bereich investieren.
Es hilft, dass Aluminium, das Baumaterial unserer Wahl, einer der umweltfreundlichsten Rohstoffe der Welt ist. Da Aluminium zu 100 Prozent recycelt werden kann, haben Lieferengpässe hier keine so dramatischen Auswirkungen. Außerdem investieren wir in einen modernen Fuhrpark: Mehr als 40 Prozent unserer Fahrzeuge sind hybrid unterwegs, Tendenz steigend. Und wir animieren unsere Mitarbeiter zum Fahrradfahren!
Auf der Heinze ArchitekTOUR Messe in Duisburg haben wir Ende November eine Reihe von Systemen vorgestellt, die für den Bau passiver, also energetisch neutraler Objekte geeignet sind: die Fenster MB Slimline und MB Ferroline, das Tür- und Fenstersystem MB-104 Passive und die Fassade MB-SR50N HI. Alle vier bieten neben Temperaturdämmung auch hervorragenden Schallschutz, damit Mensch und Umwelt gleichermaßen berücksichtigt sind.
MB Ferroline hat darüber hinaus den einmaligen Vorteil integrierter Renovierungszargen: Das heißt, das Fenstersystem kann zur Renovierung eines bestehenden Gebäudes genutzt werden, ohne dass die alten Zargen entfernt werden oder Mauern aufgebrochen werden müssen. Dieser Aspekt macht das System zur optimalen Wahl für die Sanierung historischer, sogar denkmalgeschützter Gebäude.
Was bedeutet Nachhaltigkeit außerdem für Aluprof?
Grela: Obwohl Ressourcenschonung und CO²-Reduktion natürlich ein wichtiger Grundstein sind, ist Nachhaltigkeit für uns kein ausschließlich ökologischer Begriff. Nachhaltig sein bedeutet bei Aluprof auch, unternehmerische Verantwortung zu entwickeln und sich für die Bedürfnisse der Mitmenschen einzusetzen. Dies umfasst Mitarbeiter und Geschäftspartner, aber auch die Menschheit im Allgemeinen. „Umwelt“ verstehen wir allumfassend.
In diesem Jahr haben wir zum Beispiel die ESG-Politik implementiert. Die Abkürzung steht für „Environmental, Social and Corporate Governance“, also die drei Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Unser Zukunftskurs ist darauf ausgelegt, negative Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, aber auch bessere Lebensräume zu schaffen und das Unternehmen auf eine verantwortungsvolle Weise weiterzuentwickeln. Zwar haben wir schon früher Maßnahmen in diesem Bereich umgesetzt, aber jetzt wurde das gesamte Konzept ganz offiziell in unseren Geschäftsplan bis 2025 aufgenommen. Verantwortung zu übernehmen, endet nicht damit, dass man Normen erfüllt und Zertifikate erwirbt – für uns ist es vielmehr der Anfang.
Sie erwähnten bereits die Rolle der Architektur für die Zukunft. Was unternehmen Sie, um kommenden Generationen nicht nur Projekte, sondern auch Ideen zu hinterlassen?
Grela: Damit die Idee des nachhaltigen Bauens nicht nur auf Aluprof beschränkt bleibt, sondern in der gesamten Industrie Wurzeln schlägt, haben wir 2021 die Plattform „Future Builders“ gegründet. Hier kommen namhafte Vertreter der Architektur-, Design- und Baubranche zusammen, um Ideen auszutauschen und zu einer Entwicklung beizutragen, die größer ist als jeder einzelne von uns: Häuser und Städte auf der einheitlichen Grundlage ethischer, ökologischer und wirtschaftlicher Prinzipien zu entwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass dies möglich ist, und werden 2022 weiter für die Verwirklichung dieser Vision kämpfen.
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