Blickt man auf Deutschlands Wirtschaft wird sich oft die Frage gestellt, wie man aus Start-ups Familienunternehmen macht.
Seit dem Platzen der so genannten „Dotcom Blase“ vor nunmehr fast 20 Jahren, und der Einstellung des Start-up Segments „Neuer Markt“ an der Frankfurter Börse, hat sich in Deutschland in puncto Unternehmertum und in der Start-up Szene viel getan. Nachdem für einige Jahre, in Folge herber Verluste für Venture Capital InvestorInnen und auch Gründer-Teams, relative Vorsicht im Markt herrschte, sind über die letzten Jahre wieder erfreulich viele Start-ups gegründet worden. UnternehmerIn zu werden ist für Top-Nachwuchstalente nicht nur wieder „en vogue“, sondern birgt die Möglichkeit, durch die eigene Karriere einen echten Unterschied, für sich selbst und im besten Fall auch für die Allgemeinheit, zu machen. Doch bevor diese neu gegründeten Unternehmen nachhaltige Erträge erwirtschaften, werden sie, teils zu schwindelerregenden Bewertungen über mehrere Investitionsrunden, meistbietend zwischen WagniskapitalgeberInnen weitergehandelt. Demgegenüber stehen, – insbesondere in Deutschland -, die Familienunternehmen. Sie sind oft bereits über Generationen hinweg erfolgreich am Markt aktiv, werden solide über eigenes Eigenkapital finanziert und befinden sich oft nicht nur im Besitz einer Familie, sondern werden auch von dieser, mit einem einhergehenden Planungshorizont von Generationen anstatt von Quartalen, geführt.
„Wir haben hier ein interessantes Spannungsfeld mit gegenseitigem Lernpotenzial“, sagt Stefan Klemm, Gründer und Inhaber des Entrepreneurs Club, der auch das Portal www.karriere-familienunternehmen.de betreibt. „Aus unserer rund 15jährigen Arbeit mit und für UnternehmerInnen, – vom One-Man-Show Start-up, bis hin zum Familienunternehmen in dritter Generation mit 80.000 Mitarbeitenden, müssen wir eigentlich sagen, dass die Wahrheit, oder vielmehr der Königsweg im unternehmerischen Angang, in der Verbindung beider Welten liegen wird“, so Klemm weiter. Seiner Meinung nach, „müsse man heute ein Unternehmen eher asset-zentriert bauen, die Geschäftsmodelle flexibel halten und permanent weiterentwickeln.“ Dass ein einziges Geschäftsmodell 100 Jahre oder länger überdauere, sei im Prinzip vorbei.
Wie also führt man innovative Ideen in langfristigen Erfolg über? Wie kann man die berechtigten Werte der Familienunternehmen mit langfristiger Ausrichtung, gesundem Wachstum, nachhaltigem Wirtschaften und Stabilität auch in Krisenzeiten etablieren und gleichzeitig „das Beste aus der Start-up Welt“, die als cool, am Puls der Zeit, auf dem letzten Stand der Technik, als leichtfüßig und flexibel angesehen wird, miteinfließen lassen? Gerade in Zeiten des globalen Wandels und der Digitalisierung dreht sich das Rad der Zeit und der Veränderungen in unserer Welt in zunehmender Geschwindigkeit. Um dem zu trotzen, ist eine bestehende und sich andauernd aktualisierende Relevanz auf dem Markt unerlässlich. Marco Bühler, Geschäftsführer der Beurer GmbH äußert sich dazu sehr treffend: „Dieser Spagat, Bewährtes zu pflegen und Neues zu erschaffen, ist für mich die größte Herausforderung.“
Dieser grundsätzlichen Herausforderung im Spannungsfeld von Bewährtem und Neuem, stellt und widmet sich seit 2021 auch eine Initiative der, vom Handelsblatt als größte Start-up-Fabrik Europas betitelten UnternehmerTUM, das Gründerzentrum FamilienunternehmerTUM, in Garching bei München. Christian Mohr, Geschäftsführer UnternehmerTUM und Leiter FamilienunternehmerTUM, stammt selbst aus einem Familienunternehmen und erläutert die Mission und Vision der Initiative folgendermaßen: „Uns motiviert eine neue Wertschätzung für Familienunternehmertum. Mit der Initiative FamilienUnternehmerTUM sind wir die Innovationsschmiede für die Familienunternehmen von Morgen. Wir schaffen die NachwuchsunternehmerInnen von Morgen und begleiten die Unternehmen von heute in eine erfolgreiche, nachhaltige Zukunft. Es geht um Talente, einen einmaligen Zugang zu Innovations-/ Technologie- und Umsetzungskompetenz für Familienunternehmen.“ Aus Start-ups sollen hier die Familienunternehmen von Morgen gemacht-, und Mittelständler auf noch nie dagewesene Weise eng mit Gründenden und WissenschaftlerInnen verknüpft werden, um den Herausforderungen von Innovation und digitaler Transformation schnell, effektiv, über Roadshows, persönliche Kontakte, vor allem aber auch über handfeste Produkte und Geschäftsideen zu begegnen. Was kann man konkret tun, um bei einer sich kontinuierlich verändernden Geschäftswelt, die immer schneller, unvorhersehbarer, unsicherer und komplexer wird, mitzuhalten? Wie aktualisiert man seine Relevanz? Wir haben uns im Kreis der Partnerunternehmen von Karriere im Familienunternehmen umgehört:
Digitaler Wandel als Grundstein der Zukunft.
Eine Win-Win Situation also. Heute haben viele Familienunternehmen längst erkannt, dass in Veränderung, Öffnung nach außen, in Vernetzungen und in Kooperationen neben aller Herausforderung auch wegweisende Chancen liegen, für beide Seiten. „Wir unterstützen junge Gründende gerne mit unserem Wissen und Know-how auf dem Weg zur erfolgreichen Realisierung ihrer Projekte. Gleichzeitig sind wir auch immer auf der Suche nach neuen Ideen, die unser Portfolio perfekt ergänzen.“, so Marco Bühler, der das Unternehmen Beurer in der vierten Generation leitet. Er weiß, wovon er spricht. Digitalisierung hat bei der Beurer GmbH nicht nur Auswirkungen auf Prozesse, sondern auch auf das gesamte Produktsortiment nach sich gezogen. Dieses hat sich vom rein materiellen Produkt hin zu einer App-Welt erweitert, innerhalb derer umfassendes Gesundheits-Monitoring geboten wird. „Vor allem der digitale Gesundheitsmarkt bietet vielversprechende Schnittpunkte und wird mit dem Trend zur Vernetzung und Digitalisierung immer zukunftsfähiger.“, so erläutert der Firmenchef. Durch innovative Ideen und Patente hat sich die Beurer GmbH so zu einem richtungsweisenden Unternehmen der Gesundheitsbranche entwickelt, das neben seinem Kerngeschäft als Hersteller immer mehr zum Softwareanbieter wurde. „Das sind natürlich ganz andere Herausforderungen, bietet unseren KundInnen und uns aber zugleich auch immense neue Möglichkeiten.“, so sein Fazit.
Think out of the box!
Andere Familienunternehmen gründen Think-Tanks innerhalb ihrer Unternehmen. Hier wird versucht, abgekoppelt vom Kernunternehmen, den kreativen Spirit eines Start-ups zu aufzunehmen und von flexiblen Strukturen und neuen agilen Arbeitsweisen zu profitieren. Die derart entstehenden Start-ups werden aus der Mitte eines Unternehmens gebildet und entwickeln sich, – im besten Falle -, dann sogar zu eigenständigen Unternehmen. So geschah dies bei der INTILION GmbH, die sich innerhalb der HOPPECKE Gruppe als neue, moderne und agile Schwestergesellschaft auf den Markt der Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert hat.
„Wir als INTILION haben uns als „unternehmensinternes“ Start-up aus der HOPPECKE Gruppe entwickelt. Um den sich verändernden Markt- und auch Kundenanforderungen gerecht zu werden, sind wir mit einem Team an einen neuen Standort gewechselt, raus aus den alten Verhaltens- und Umgebungsmustern mit neuen Denk- und Handlungsmöglichkeiten. Unser Ziel ist es schneller reagieren und agieren zu können.“, erläutert Boris Langerbein, Head of Collaboration and Cooperation bei INTILION. Zukunftsfähige, nachhaltige Energiespeicherlösungen für stationäre und mobile Anwendungsfälle stehen hier im Fokus. Mit innovativen Ideen sowie neuen Denk- und Arbeitsweisen gestaltet INTILION die Energiewende von Morgen. Das wirkt wiederum auf die HOPPECKE Gruppe zurück. Auch hier wurden, – auf eine fast 100jährige Firmengeschichte zurückblickend -, die Ärmel schließlich hochgekrempelt und Platz für neue Arbeitskonzepte geschaffen. Man profitiert dabei von den Erfahrungen des jungen Schwesterunternehmens, entdeckt beispielsweise digitale Tools auch für sich und setzt von INTILION entwickelte interne Auswertungsmöglichkeiten von Liefer- und Bearbeitungszeiten auch im eigenen Unternehmen ein. So wirken globale Entwicklungen, neue und digitale Technologien, die gesellschaftliche Transformation und ein sich veränderndes Wirtschaftssystem auch in dieser Unternehmensgruppe zwar herausfordernd, – aber weit mehr noch und vor allem -, wird die Digitalisierung als Ressource begriffen, die intelligente und zukunftsfähige Lösungen eröffnet und dadurch zu einem „Grundstein“ für die Zukunft des Unternehmens wird.
Neue Optionen und innovative Arbeitsmethoden werden als „Mindset-Opener“ begriffen, der das Unternehmen befähigt auch in Zeiten des Wandels einen perfekten Marken-Fit zu gewährleisten. Traditionen gelten hier nicht unveränderbar für die Ewigkeit, sondern werden in Form von Best-Practice Methoden an die nächste Generation weitergegeben, wobei man sich immer die mit dem Wandel der Zeit einhergehenden Kundenanforderungen als Maßstab setzt, anhand dessen man lernt und wächst, ganz im Sinne einer lebendigen Arbeitskultur. Für die HOPPECKE Gruppe sind es die Ergebnisse, die KundInnen zufriedenstellen, die identitätsstiftend durch die Zeit wirken.
Synergie ist Key
Doch auch damit das gelingt, bleibt, – selbst auch noch nach einer erfolgreichen Unternehmensetablierung aus einem ursprünglichen Think-Tank, eine moderne Haltung zu Kollaboration und Kooperation Key: „Weg von der Einbahnstraße linearer Strukturen!“, so findet man geschrieben. „Um langfristig erfolgreich zu wirtschaften, bedarf es eines breit aufgestellten Netzwerks sowie schneller Reaktionen und Antworten auf die sich rasant ändernden Umstände.“, so formuliert Boris Langerbein, der auch die Position des Geschäftsführers der INTILION HBU GmbH innehat. „An unserem Standort Paderborn kooperieren wir zudem, durch die Organisation INTILION HUB, auch mit weiteren Start-ups. Dies bringt frischen Wind in unsere Herangehensweisen wie beispielsweise durch Lean Start-up oder Design Thinking. Gegenseitig Unterstützung und Inspiration in interdisziplinären Teams ist für uns das A & O.“
Im September 2019 gegründet, widmet sich die INTILION HUB vor allem der Förderung des unternehmerischen Austauschs und der Zusammenarbeit mit Studierenden. Zu den spannenden Projekten, die hier gemeinsam mit Start-ups und Studierenden angegangen werden, zählt aktuell zum Beispiel, ganz gemäß den Unternehmenswerten, eine Marktvalidierung für mobile Energielösungen. Dabei wird herausgefunden, was die Bedürfnisse der Märkte und Nutzer sind, um letztendlich das Produktportfolio entsprechend zu erweitern. Es ist der proaktive Blick über den eigenen Tellerrand, die Schaffung von Synergien, mitunter die Fähigkeit zu erkennen was jeweils von PartnerInnen und KundInnen benötigt wird, und wie man unterstützen kann, worauf erfolgreiche Kooperationen aufbauen und gründen. In diesem Sinne lautet der Leitsatz des INTILION HUBS auch: „Gemeinsam Zukunft gestalten, jetzt!“ Coworking, Cocreation und Cooperation erschaffen hier eine Plattform für die Zukunft sowie einen Zugang zu einem Ökosystem aus diversen PartnerInnen und AnsprechpartnerInnen. Als folgerichtige Initiative schließt sich hier die Business Community WOLLMARKTSTRASSE an, die junge und etablierte Unternehmen, Start-ups und Institutionen vernetzt und Raum für Begegnungen und Zusammenarbeit bietet. Ein Raum ist auch der Entwicklung neuer Ideen gewidmet, um, – ganz gemäß dem Leitsatz -, in der Zukunft gemeinsam zu bewegen.
Von Start-up zu Spin-Off.
Auch bei der ebm-papst neo GmbH & Co. KG begann die Erfolgsgeschichte mit einem Projektteam im Frühjahr 2018. Aus diesem Start-up wurde bis heute ein 45ig köpfiges Team und Spin-off Unternehmen, gegründet im April 2020, das digitale Lösungen zur Überwachung und Verbesserung der Luftqualität und Energiesteuerung in Innenräumen sowie zur intelligenten Datenanalyse entwickelt und vermarktet. Cloudbasiert, selbstlernend und arbeitserleichternd verhelfen diese Innovationen dem Unternehmen zu Wachstum, selbst in Zeiten globaler Krisen. Auch hinter diesem Erfolg stehen Vernetzungen in Form von Partnerschaften, internationale Firmenbeteiligungen und Kooperationen mit dem Mutterkonzern. Durch bewussten Abstand wird auch hier Erschaffenes auf das Kernunternehmen zurückübertragen. Thomas Sauer, Geschäftsführer von ebm-papst neo erläutert dies: „Wir gehen in einiger Entfernung zum Familienunternehmen, mit einem fast komplett neuen Team, einem Brückenkopf in der Zentrale, und einem stark multikulturellen jungen Team inklusive einer Softwareentwicklung in Indien komplett neue Wege. Damit bewegen wir uns in einer Geschwindigkeit, die uns erlaubt in kürzester Zeit neue Lösungen zu entwickeln. Gleichzeitig arbeiten wir schon jetzt daran, diese Erfahrungen in gemeinsamen Projekten zurückzuübertragen, bringen die schon 2013 ausgezeichnete Idee der energieeffizienten Ventilatoren weiter und gehen weit über das Thema Ventilatoren hinaus, indem wir das gesamte Potenzial der Digitalisierung zugunsten der Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit verschiedenster Industriebereiche nutzen.“ Eine wichtige Rolle übernimmt die doppelte Führung. Oliver Kühnle, Group Director IT der ebm-papst Unternehmensgruppe, ist auch einer der Geschäftsführer bei ebm-papst neo. In der Funktion des genannten „Brückenkopfes“ verstärkt er die interne Rückbindung an die Unternehmenszentrale. Im Spagat zwischen Tradition und Innovation ist es vor allem die Unternehmenskultur mit den starken Werten: Menschlichkeit, Fortschritt und Effizienz, die von Anfang an auch das neue Unternehmen prägte und für eine Wahrung der Identität, auch durch den Wandel der Zeit hindurch, sorgt, wie Thomas Sauer betont. Im Frühjahr 2021 wurde ebm-papst neo vom Capital Magazin als „Deutschlands innovativstes Unternehmen“ ausgezeichnet. In einem begleitenden Bericht wurden hierbei auf Digitalisierung und die Schaffung von Mehrwert durch Sichtbar- und Nutzbarmachung von Daten im besonderen Bezug genommen.
Als Gründungsförderer unterstützt ebm-papst neo zudem das Start-up Netzwerk, NRWalley. Dieses begreift sich als Sprachrohr sowie übergreifendes und unterstützendes Netzwerk der Start-ups von NRW, das insgesamt um die 150 Start-ups aus 10 Regionen umfasst. Der Verein sucht den Dialog mit politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich relevanten Vereinen, Institutionen und Personen. „Unser Ziel ist es, Start-ups über den kompletten Prozess hinweg erfolgreich zu unterstützen und in NRW eine stärkere Start-up Mentalität, eine neue Gründerzeit und eine Kultur der Selbstständigkeit hervorzubringen.“, so Thorsten Jensen, Vereinsvorsitzender. Auch hier hilft und profitiert das Unternehmen gleichermaßen. „Wir wollen im Verein als Kooperations- und Netzwerkpartner gemeinsame Synergien gewinnen und Verbindungen zu unterschiedlichen Bereichen knüpfen. Eine Zusammenarbeit von diesen sich ergänzenden Start-ups ermöglich eine deutlich höhere Innovationsgeschwindigkeit und die Fokussierung auf eigene Kernkompetenzen.“, fasst Thomas Sauer, Geschäftsführer von ebm-papst neo, abschließend zusammen.
Der Technik der Zukunft auf der Spur
Auf den Pfaden „der Höhle der Löwen“ wandelt Dieter Kraft, Managing Director bei der TRUMPF Venture GmbH. Gemeinsam mit dem Venture-Capital Team möchte er Innovationen fördern und disruptive Technologien möglichst früh identifizieren. Die Start-ups, in die die TRUMPF Venture GmbH investiert, profitieren von einem breiten TRUMPF Netzwerk und fundierter Erfahrung in der industriellen Produktion. TRUMPF fördert auch ausgewählte Deep-Tech Start-Ups, wenn diese zum Unternehmen passen. Das Team hält Ausschau nach Start-ups, die beispielsweise aus den Bereichen Photonics & Lasertechnologie, Manufacturing Technology, Software oder Sensors & Automation kommen.
Seit 2017 hat das Hochtechnologieunternehmen außerdem eine Zukunfts-Fabrik der besonderen Art als Programm aufgesetzt: das Internehmertum. Mitarbeitende können hier ihr eigenes Start-up gründen und in drei Monaten, in der Hälfte ihrer Arbeitszeit und ausgestattet mit einem frei verfügbaren Budget, für einen ersten Prüfstand fit machen. Dina Kohler betreut das Interpreneur-Programm und erklärt: „Es geht darum, Mitarbeitende den Raum und die Zeit zu geben, ihre Ideen auf dem Markt zu verproben und Geschäftsmodelle zu entwickeln.“ Alle interessierten Mitarbeitenden können sich vor einer Jury von TRUMPF für einen Platz innerhalb des Programms bewerben, indem sie ihre Ideen pitchen. Die vielversprechendsten Ideen und Gründenden nimmt TRUMPF in das Programm auf. Innerhalb eines Vierteljahres werden sie von erfahrenen Gründenden bei der Validierung ihres Geschäftsmodells unterstützt und von Mitarbeitenden mittels Coachings und Know-how begleitet. In der finalen Präsentation vor der Geschäftsführung wird darüber entschieden, ob und in welchem Rahmen die Gründenden ihre Idee weiterentwickeln. Im Steyg, dem Start-up Hotspot Stuttgarts, arbeiten die Teams an neuen Anwendungsfeldern für den Laser, die vernetzte Industrie oder an KI-Lösungen. „Die Erfahrungen der letzten drei Jahre zeigen: Mitarbeitende, die in einem solchen Umfeld Ideen ausprobieren können, schöpfen ihre Potenziale ganz anders aus“, sagt Dina Kohler. Das Konzept hat Erfolg. Im Jahr 2020 kamen die ersten Ausgründungen auf den Markt. Darunter ein preisgünstiger 3D-Metalldrucker der 2019 gegründeten ONE Click Metal GmbH, eine auf KI basierende, digitale Plattform für Weiterbildungslösungen des Start-ups „Peers“ oder Q.ANT, das vor Kurzem ein Verfahren präsentierte, das die Herstellung sehr leistungsfähiger Quantencomputer-Chips ermöglicht.
Auch wenn Wandel unternehmerisch herausfordernd ist, so scheint sich ein Aufbruch aus eingefahrenen Strukturen, hin zu neuen Chancen, bereits vielerorts zu vollziehen. Wie in vielen Bereichen, bildet sich auch diese Veränderungen bei Familienunternehmen verstärkt aus der eigenen Mitte heraus und etabliert sich kraftvoll, nachhaltig in Richtung einer vernetzten Zukunft. Es ist anzunehmen, dass dieses Vorgehen auch dabei hilft, die vornehmlich größte Hürde, die der kulturellen Differenz zu meistern. Denn wie der wissenschaftliche Artikel „Mehr Kooperation von Start-ups und Mittelstand als Chance für Digitalisierung und Innovation“ des Springer Verlags, aus dem Jahr 2021 feststellt, wird dies zu fast einem Drittel von Unternehmen mit Kooperationserfahrung, – und damit am häufigsten -, als Problem vermerkt. Die Kenntnis des Partners und ein Vertrauen in seine Fähigkeiten sind zentral für stabile Netzwerke, so steht es hier. Boris Langenbein, der bei INTILION die Entwicklung eines unternehmensinternen Start-ups bis hin zur Gesellschaft begleitete und im Rahmen der INTILION HUB weiterhin mit Start-ups kooperiert, gibt einen Einblick, wie man die Hürde unterschiedlicher Unternehmenskulturen auch mit extern fundierten Start-ups meistern kann: „Eine Unternehmenskultur, insbesondere von Familienunternehmen, ändert sich nicht von heute auf morgen. Beide Parteien sollten die Stärken und Schwächen der eigenen Kultur identifizieren und miteinander kooperieren. Das Wichtigste an einer guten Kooperation sind vorab definierte Spielregeln (Stw. Governance). Außerdem sollte eine Schlüsselfigur bzw. Kontaktperson zwischen Start-up und Unternehmen definiert werden. Diese Person verfügt bestenfalls über ein offenes Mindset für beide Kulturen. Sie ist offen gegenüber neuen Arbeitsweisen und bringt eine hohe Toleranz mit. Ihre Aufgabe ist es bei Missverständnissen zwischen den unterschiedlichen Welten zu vermitteln und Unternehmensführung und Start-up zusammenzuführen.“ Die Begegnung und der Kooperationswille machen immer den Anfang. Gerade aus den Differenzen von etablierten Prozessen und kreativen, neuen Denkansätzen, von Stabilität einerseits und Flexibilität andererseits entsteht Neues. Oder, um mit den Worten von Thomas F. Hoffmann, des Präsidenten der TU München zur Initiative „FamilienunternehmerTUM“, zu enden: „Innovation passiert nicht in Einbahnstraßen, sondern an Kreuzungen – so wie hier“.
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„Karriere im Familienunternehmen“ als Initiative des Entrepreneurs Clubs hat sich zum Ziel gesetzt, Fach- und Führungskräfte über das Karriereumfeld in der Unternehmensklasse der Familienunternehmen aufzuklären. Die Ergebnisse langjähriger wissenschaftlicher Forschung und Praxiserfahrung in der Zusammenarbeit mit großen Familienunternehmen sind Basis eines crossmedialen übergeordneten Marketingkonzepts unter der Dachmarke „Karriere bei Deutschlands führenden Familienunternehmen“.
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