Reutlingen, 14.06.2022. Laut IT- und Engineering-Freiberuflern haben deutsche Unternehmen nur in wenigen Bereichen einen hohen Automatisierungsgrad. Fortschritte sind jedoch erkennbar. Das sind die Ergebnisse der aktuellen SOLCOM-Marktstudie „Arbeit 4.0: Wo stehen Unternehmen beim Thema Automatisierung?“, für die der Projektdienstleister zwischen März und Mai 2022 die Abonnenten des Freiberufler Magazins befragt hat. Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse aus der Auswertung von 1.027 Teilnehmern vorstellen.
Kernaussagen
Nachholbedarf in vielen Belangen
Durch ihre Tätigkeit in verschiedenen Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen haben Freiberufler tiefen Einblick in Prozesse und Entwicklungen rund um das Thema Arbeit 4.0. Im Bereich Automatisierung ist nach Einschätzung knapp der Hälfte der befragten Teilnehmer der aktuelle Stand in den Unternehmen dabei eher rückständig. Nicht einmal jeder Fünfte sieht sie hier weit fortgeschritten.
Auch bei den einzelnen Ausprägungen von Automatisierung im Unternehmen gibt es laut den befragten Freiberuflern noch Nachholbedarf: Nur in wenigen Bereichen, wie z.B. bei der Automatisierung der IT-Prozesse und Produktion haben Firmen bisher zumindest mehr als nur Ansätze.
Große Unternehmen machen Fortschritte
Jedoch gibt es auch positive Aussagen: So konnten die Umfrageteilnehmer in den vergangenen Jahren zumindest eine Entwicklung hin zu mehr Automatisierung feststellen, knapp jeder Fünfte sogar eine starke. Die meisten Fortschritte sehen sie dabei in Großunternehmen mit bis zu 2.000 Mitarbeitern, auch Konzernen werden hier Fortschritte attestiert. Bei kleineren und mittleren Unternehmen ist dies weniger erkennbar.
Heruntergebrochen auf die Branchen zeigt sich, dass nur selten keine Automatisierungs-Instrumente zur Anwendung kommen. Jedoch wird auch nur wenigen Branchen eine breite Nutzung festgestellt. Am häufigsten ausgeprägt ist das Thema in der Automobilindustrie, am wenigsten im Bildungswesen.
1. Arbeit 4.0 aus Sicht von Freiberuflern: Wo stehen Unternehmen beim Thema Automatisierung?
Lediglich bei der Automatisierung der IT-Prozesse und Produktion werden zumindest von mehr als einem Drittel der Umfrageteilnehmer den Unternehmen hohe Automatisierungsgrade zugerechnet. Die größten Baustellen sehen die befragten Freiberufler gleichzeitig bei den Themen Code-Automatisierung und Predective Maintenance.
Allgemein lässt sich jedoch feststellen, dass in nahezu allen Bereichen von mindestens der Hälfte der befragten Freiberufler ein Teilautomatisierungsgrad zugeschrieben wird.
(vollautomatisiert in % / teilautomatisiert in % / nicht automatisiert in %)
Assistenz-Systeme (11,6% / 63,5% / 24,9%)
Datenerhebung und Nutzung (20,4% / 72,1% / 7,5%)
Geschäftsprozesse (15,9% / 66,4% / 17,7%)
IT-Automatisierung – IT-relevante Prozesse und Handlungen (40,3% / 53,7% / 6,0%)
Kunden-/Lieferantenkommunikation(18,2% / 51,9% / 29,9%)
No-Code-/Low-Code-Automatisierung (9,3% / 48,5% / 42,2%)
Reportings (11,3% / 82,9% / 5,8%)
Produktion/Lagertechnik (39,7% / 46,8% / 13,4%)
Predictive Maintenance (24,7% / 40,4% / 34,9%)
Prozessautomatisierung (28,8% / 60,6% / 10,6%)
2. Wie schätzen Sie den aktuellen Stand beim Thema Automatisierung in deutschen Unternehmen ein?
Nur ein Fünftel der befragten Freiberufler sieht deutsche Unternehmen beim Thema Automatisierung weit fortgeschritten. Eine Mehrheit von 48,4 Prozent nimmt sie dagegen als rückständig wahr. Etwa ein Drittel kann zumindest einige Fortschritte erkennen.
Weit fortgeschritten – 19,4%
Eher fortgeschritten – 32,2%
Rückständig – 48,4%
3. Konnten Sie eine Entwicklung in deutschen Unternehmen hin zu mehr Automatisierung in den vergangenen Jahren feststellen?
Sieben von zehn Umfrageteilnehmern gaben an, in den vergangenen Jahren leichte Entwicklungstendenzen hin zu mehr Automatisierung festgestellt zu haben. Eine starke Entwicklung erkannte nicht einmal jeder Zehnte. Gar keine Fortschritte sieht jeder Vierte der befragten Freiberufler.
Nein – 23,1%
Ja, leichte Entwicklungstendenzen – 69,2%
Ja, starke Entwicklung – 7,7%
4. Bei Unternehmen welcher Größe sehen Sie die meisten Fortschritte?
Die meisten Fortschritte im Bereich Automatisierung werden laut der Umfrageteilnehmer bei großen Unternehmen bis 2.000 Beschäftigte gemacht, drei von Zehn sehen hingegen Konzerne hier ganz vorne. Nur etwa jeder Zehnte sieht die meisten Fortschritte bei kleinen bzw. mittleren Unternehmen.
Kleine Unternehmen (bis 49 Beschäftigte) – 16,5%
Mittlere Unternehmen (bis 249 Beschäftigte) – 10,7%
Große Unternehmen (bis 2.000 Beschäftigte) – 43,4%
Konzerne (ab 2.000 Beschäftigte) – 29,4%
5. Wie schätzen Sie die Automatisierung der Unternehmen in den verschiedenen Branchen ein?
Laut den befragten Freiberuflern liegt der höchste Automatisierungsgrad in der Automobilindustrie vor, gefolgt von Telekommunikation und Finanzen.
Einen hohen Teilautomatisierungsgrad gibt es in den Branchen Konsumgüter, Dienstleistung und Handel. Wenig bis gar keine Automatisierung gibt es im Bildungswesen sowie im Gesundheits- und öffentlichen Sektor.
(vollautomatisiert in % / teilautomatisiert in % / nicht automatisiert in %)
Automobil (73,8% / 17,6% / 8,6%)
Bildungswesen (4,8% / 16,7% / 78,6%)
Chemie (39,8% / 49,7% / 10,5%)
Dienstleistung (15,6% / 66,1% / 18,3%)
Gesundheit (5,9% / 41,2% / 52,9%)
Elektronik (57,7% / 37,4% / 4,9%)
Energie (41,5% / 48,8% / 9,7%)
Finanzen (59,2% / 29,6% / 11,2%)
Handel (21,3% / 62,9% / 15,8%)
Konsumgüter (7,6% / 71,6% / 20,8%)
Medien & Unterhaltung (36,9% / 47,6% / 15,5%)
Öffentlicher Sektor (6,8% / 32,4% / 60,8%)
Pharma (39,9% / 50,8% / 9,3%)
Telekommunikation (62,6% / 27,3% / 9,3%)
Transport & Logistik (39,1% / 44,6% / 16,3%)
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Über SOLCOM:
Seit 1994 führt SOLCOM Unternehmen mit freiberuflichen Experten aus IT und Engineering zusammen – präzise, sicher und schnell. Über 5.000 erfolgreiche Projekte in den letzten fünf Jahren sprechen für den Erfolg eines Modells, mit dem alle gewinnen.
Mit einem Umsatz von 172,9 Mio. Euro in 2021 und einem kontinuierlich überdurchschnittlichen Wachstum gehört SOLCOM zu den dynamischsten Unternehmen der Branche.
Geschäftsführer von SOLCOM ist Oliver Koch, Sitz des Unternehmens ist Reutlingen. Seit 2022 ist SOLCOM Teil der House of HR-Gruppe.
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