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In Nordamerika ist in den vergangenen zehn Jahren der Schieferöl- und Gas-Rausch ausgebrochen. Doch nicht jede Gesellschaft bietet gute Chancen. Bei Oracle Energie könnte die Zeit dafür reif sein

„Oracles Ressourcen-Bewertung ist ein bedeutender Schritt für die Planungen unsere Eagle Ford-Liegenschaften aufzubauen und auszubeuten“, sagt Darrell McKenna, CEO und Chairman von Oracle Energy. Denn nicht jedes Ölfeld ist würdig ausgebeutet zu werden. Denn es hängt nicht nur am offiziell festgestellten Ölpreis, ob es sich lohnt. Wie so oft ist es die Lage, die ausschlaggebend sein kann. Doch ein hoher Ölpreis kann natürlich sehr hilfreich sein.

Da kommt es für Oracle Energy (WPKN: A2JAQE; ISIN: CA68400T3073) gerade recht, dass der Ölboom in den vergangenen Wochen neue Dynamik bekommen hat. Zwar beschuldigt US-Präsident Donald Trump die OPEC (Organisation Erdölexportierender Staaten) schuld an dem deutlich gestiegenen Ölpreis zu sein. Doch eigentlich ist der Sprung über 80 US-Dollar je Barrel bei der Sorte Brent und gut über 70 Dollar bei West Texas Intermediate, kurz WTI, auf seinem Mist oder eher Tweets gewachsen. Denn die bevorstehenden Sanktionen gegen den Iran könnten bis zu zwei Millionen Barrel Öl – pro Tag – vom Markt nehmen.

Interessanterweise profitieren derzeit die US-Ölproduzenten nicht ganz so, wie viele angebliche Marktexperten noch vor Monaten erwartet hatten. Denn auch wenn die Amerikaner viel Öl aus dem Boden holen können, so haben sie doch Transportprobleme. Manche Ölfelder liegen einfach abseits der Pipeline-Routen und die Kapazitäten auf Schiene und Lkw sind ausgeschöpft. Es gibt teilweise 20 Dollar und mehr Abschlag in manchen Regionen, um das Barrel, ein Fass mit 159 Litern Inhalt, loszuwerden.

Das Eagle Ford-Ölgebiet liegt im Süden Texas und wird seit vielen Jahren mit neuen Bohrtechnologien bearbeitet. Aufgrund der Historie ist die Infrastruktur gut, sodass die Transportprobleme dort nicht ganz so durchschlagen wie in manchen Gebieten im Nordwesten Nordamerikas. Das Erschließen der Öl- und Gasquellen erfolgt mittels horizontalen Bohrens und anschließendem Fracking, also Aufbrechen der Gesteinsformationen, damit das Öl und Gas daraus in wirtschaftlich sinnvoll abbaubaren Mengen gefördert werden kann.

Erst Ende September 2018 konnte sich Oracle Energy ein wichtiges Datenpaket für Regionen in der Eagle Ford-Gegend, wo das kanadische Unternehmen bereits Liegenschaften besitzt, sichern. Ausreichendes Datenmaterial ist extrem wichtig, um gezielt nach den Vorkommen suchen zu können und möglicherweise auch aussichtsreiches Land hinzu zu erwerben. Mitte 2018 hatte sich Oracle im Eagle Ford das HBP-Projekt gekauft. Für fünf Millionen US-Dollar bekam CEO McKenna mit seinen Leuten 2547 Acre Land, wovon 640 Acre direkt zum Eagle Ford, 613 zur Buda- und 1294 zur Austin Chalk-Formation gehören. Zum Kaufpreis gehörte hinzu, dass Oracle zwar zu 100 Prozent die Bearbeitungshoheit hat, jedoch nur 74 Prozent des Umsatzes erhält.

Und Umsatz fließt bereits. Denn pro Tag werden auf der Liegenschaft bereits 70 Barrel Öläquivalent (dabei wir gefördertes Gas in Öl umgerechnet und zum Öl hinzugezählt haben) gefördert. Angrenzend an diese Liegenschaft holt sich Oracle noch ein zweites Projekt mit 4923 Acre ins Haus. Dieses Projekt dürfte 2019 in Produktion gehen und kann von Oracle bis 2023 ausgebeutet werden.

Für den Aufbau und Unterhalt des HBP-Projekts muss Oracle rund 358 Millionen Dollar an Kosten rechnen. Dennoch ist in den Formationen soviel Öl und Gas enthalten und wirtschaftlich abbaubar, dass sich der Wert von HBP auf rund 329 Millionen US-Dollar nach Steuern schätzen lässt. Dies errechnete die unabhängige Gesellschaft RPS Energy gemäß kanadischem Standard nach NI 51-101-Regeln. Dabei wurde ein Zins von zehn Prozent zum Diskontieren herangezogen. Würde dieser nur um ein oder zwei Prozentpunkte niedriger gewählt, so wäre das Projekt noch deutlich mehr wert.

Ein Selbstläufer ist Oracle Energy jedoch auch bei dem aktuell hohen Ölpreis nicht. Denn die Marktkapitalisierung ist sehr gering und es muss einiges an Kapital freigeschaufelt werden. Denn noch im laufenden Jahr soll die erste neue Ölquelle unter Oracle-Obhut zur Produktion gebracht werden. Für Anleger bedeutet dies, dass die Oracle Energy-Aktie zwar sehr risikoreich ist. Doch der Wert der Projekte übersteigt aus heutiger Sicht den Börsenwert bei weitem. Dies bietet andererseits die Chance auf eine Kursvervielfachung. Als spekulative Depotbeimischung erscheint Oracle daher durchaus interessant.
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