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Texas gilt als das Land der Ölbarone. Allen bekannte TV-Serien wurden damit gefüllt. Heute erschließen neue Technologien dem US-Bundesstaat neue Ölquellen. Oracle Energy ist dabei

Ob Darrell McKenna einmal mit alten Mitstreitern in mondänen Club-Zimmern sitzen und mit anderen Öl-Magnaten Zigarren qualmen und Whisky schlürfen wird, wie die Ölbarone Texas´ in der Blüte des dortigen Ölbooms, bleibt dahin gestellt. Sicher scheint jedoch zu sein, dass der CEO von Oracle Energy (WPKN: A2JAQE; ISIN: CA68400T3073) einen Platz in der Geschichte des neuen Öl- und Gas-Booms von Texas erringen könnte. Denn sein Unternehmen macht sich die neuen Technologien, die heute zur Verfügung stehen, zu Eigen, um Ölvorkommen in der texanischen Eagle Ford-Region zu erschließen. Einziger Wermutstropfen: Das HBP-Projekt und benachbarte Liegenschaften müssen erst noch endgültig gekauft beziehungsweise geliehen sein. Das dürfte jedoch in den nächsten Monaten über die Bühne gehen. Mit dem Verkäufer beziehungsweise Verleihern scheint alles bereits abgemachte Sache.

Oft wird das sogenannte Fracking als der Durchbruch beim Aufbau neuer Öl- und Gasquellen aus dem Schiefergestein beschrieben. Doch Fracking allein ist es nicht. Fracking, das Aufbrechen von Gesteinsschichten, um den Ölfluss oder das Entkommen von Gas zu verbessern ist schon gut Hundert Jahre alt. Das erste Fracking wurde zudem in Deutschland schon in den 60er-Jahren angewendet. Sicherlich war es eine Neuerung, um Ölquellen zu erschließen. Doch bei vertikalen Bohrungen hat dieses System nur ein vergleichsweise geringes Ergebnis gebracht.

Nur in Zusammenarbeit mit dem horizontalen Bohren ist das Aufbrechen extrem effektiv. Etwas später konnten diese Bohrungen sogar als Richtbohrungen durchgeführt werden. Dabei kann der Bohrkopf gelenkt werden. Mittlerweile können zudem von einem Bohr-Pad in verschiedene Richtungen mehrere Leitungen verlegt werden. Dem technischen Fortschritt scheinen keine Grenzen gesetzt.

Zugute kamen Unternehmen wie Oracle Energy die hohen Ölpreise. Denn Anfangs waren die Erschließungen der Schieferöl-Ölquellen noch teuer. Oracle Energy geht davon aus, dass die Ölquellen, die sie in Texas auf dem HBP-Projekt ausbeuten wollen, einen Break-even-Ölpreis von 30 US-Dollar je Barrel, ein Fass mit 159 Liter Inhalt, haben dürfte. Damit sollte jede Ölquelle, die Oracle-CEO McKenna mit seinem Team erschließen würde, einen abgezinsten Wert (Net Asset Value, NPV) von 10 Millionen Dollar haben. Zudem will Oracle auf den weiteren geleasten Gebieten zumindest 31 Millionen Barrel Öl und 59 Milliarden Kubikfuß Gas fördern. Ein unabhängiges Beratungsunternehmen hat dafür einen Wert von 329 Millionen US-Dollar zugebilligt. Dafür müssten rund 50 horizontale Bohrungen niedergebracht werden, was rund 358 Millionen Dollar kosten dürfte.

Für ein Unternehmen mit einer relativ geringen Marktkapitalisierung wie Oracle Energy sind die Projekte ein Riesenvorhaben. Geht bei der Finanzierung etwas schief, könnte die Verwässerung für die Altaktionäre stärker ausfallen als erwartet. Dennoch erscheint aus heutiger Sicht das Chance-Risiko-Profil von Oracle Energy positiv. Geht alles nach Plan – Investoren sollten genau beobachten, wie es mit dem HBP-Kauf und den Leases vorangeht -, dann würde Oracle mittel- bis langfristig mit einem Vielfachen des aktuellen Werts bewertet werden.

Als Depotbeimischung ist Oracle daher okay, jedoch noch sehr spekulativ. Bleibt der Ölpreis hoch, besitzen die Pläne von CEO McKenna deutlich größere Chancen als bei einem fallenden Ölpreis. Derzeit scheint aufgrund des hohen Ölpreises die Zeit reif für Oracle. In ein paar Jahren könnte sich dann nicht nur der Konzernchef, sondern auch die Aktionäre von Oracle Energy eine Zigarre in einem mondänen Hinterzimmer eines Ölbaron-Clubs leisten.

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