Ministerpräsident Boris Rhein gratuliert zum 10-jährigen Bestehen der Initiative Gesundheitsindustrie Hessen - Bsozd.com

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Die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen (IGH) beging heute ihr 10-jähriges Jubiläum mit einer Veranstaltung zum Thema „Innovation, Versorgung, Beschäftigung – Gemeinsam für einen starken Gesundheitsstandort Hessen“.

In seiner Begrüßungsrede zu diesem Jubiläum betonte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein die Bedeutung der Gesundheitsindustrie für den Standort Hessen und dankte allen Beteiligten für ihr engagiertes und lösungsorientiertes Mitwirken an dieser einzigartigen Initiative. „Hessen ist heute am Umsatz gemessen Deutschlands wichtigster Pharmastandort. Die Gesundheitsindustrie ist Stabilitätsanker und Wohlstandsgarant. Auf dem Weg dorthin war die IGH ein starker Partner. Vom konstruktiven Austausch mit der Industrie, der Arbeitnehmervertretung und der akademischen Forschung haben wir stets profitiert. Unser enger Schulterschluss hat sich zuletzt auch in der Pandemie bewährt, wie beispielsweise bei der unbürokratischen und zügigen Bearbeitung von Genehmigungsverfahren im Falle der Impfstoffproduktion von BioNTech in Marburg. Ich danke allen Partnern herzlich für die immer vertrauensvolle, intensive und produktive Zusammenarbeit und werde auch in Zukunft auf die Kompetenz, das Knowhow und die Klugheit dieses Gremiums setzen“.

Prof. Dr. Jakob Edler stellte seine Keynote unter die Überschrift „Innovation und Transformation: neue Herausforderungen, neue Chancen – neue Politik“. Er beschrieb die Notwendigkeit einer missionsorientierten Innovationspolitik, die durch Vernetzung und Kooperation aller Akteure einen holistischen Ansatz verfolgt, um zielgerichtete Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu finden. Für den Gesundheitssektor nannte er beispielhaft Liefer- und Versorgungssicherheit und Biotechnologieforschung. Eine hohe Relevanz sprach er der Technologiesouveränität in Europa zu. „Hier müssen wir alle mehr Aufklärungsarbeit für die Akzeptanz von Schlüsseltechnologien in der Gesellschaft leisten“, schloss er seinen Vortrag.

Eine Podiumsdiskussion mit dem hessischen Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Philipp Nimmermann und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie der IGBCE Hessen-Thüringen rundete die erste Hälfte der Veranstaltung ab.

Im zweiten Teil der Veranstaltung fanden parallel zwei Sessions statt. Die erste befasste sich mit dem Thema „Infektionen bekämpfen – Vom Medical Need zum neuen Medikament“ und bot eine Keynote von Prof. Dr. Jochen Maas von Sanofi Deutschland. „Infektionskrankheiten sind weltweit eine häufige Todesursache und die steigende Resistenz von Erregern gegen Antibiotika stellt eine Gefahr dar. Daher müssen schnelle Diagnoseverfahren und neue Therapien erforscht werden“, betonte Maas. In seinem Vortrag beleuchtete er den Weg eines Antiinfektivums von der Idee hin zu einem zugelassenen Arzneimittel und wies auf die Schnittstellenproblematik zwischen Hochschulforschung, Start-Ups und der Gesundheitsindustrie hin. Die IGH arbeitet mit weiteren Stakeholdern daran, Kooperationen zu stärken und vielversprechende Forschungsergebnisse von der Laborbank zum Patientenbett zu übertragen.

Im Anschluss erörterten Experten aus dem medizinischen Bereich sowie der Gesundheitsindustrie die Thematik in einer Podiumsdiskussion.

In der zweiten Session wurden unter der Überschrift „Karriere in Hessens Gesundheitsindustrie – lohnt sich für jede(n)“, die Themen Beschäftigungsbedingungen und Equal Pay in der hessischen Gesundheitsindustrie beleuchtet. In einer Keynote-Rede präsentierte Dr. Christa Larsen von der Goethe-Universität Frankfurt ergänzend Daten aus dem Hessischen Lohnatlas. Ein Blick auf die Erfolgsfaktoren der rechnerischen Entgeltgleichheit in der Pharmabranche in Hessen lohne sich, erwähnte Larsen. Dazu gehörten ein überdurchschnittlich hoher Frauenanteile in naturwissenschaftlich-technischen Berufsfeldern sowie ein hoher Frauenanteil bei Vollzeitbeschäftigten, akademisch qualifizierten Beschäftigten, bei höherwertigen Spezialistenstellen und ausländischen Beschäftigten. „Begleitende Maßnahmen und Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten, Branchenattraktivität, Vorbilder und Modelle sowie überdurchschnittlich hohe Entgelte spielen hier ebenfalls eine wichtige Rolle“, betonte die Expertin. Praxisorientierte Unternehmensimpulse zu Berufsorientierung für Frauen und Mädchen, flexibler Arbeit und Netzwerken ergänzten diesen Tagesordnungspunkt.

Die Session endete mit einer Podiumsdiskussion mit Unternehmensvertretern, Sabine Süpke von der IGBCE Hessen-Thüringen und Nora Hummel-Lindner vom Arbeitgeberverband HessenChemie.

Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden wertvolle Einblicke in die Gesundheitsindustrie in Hessen. Die IGH ist stolz darauf, seit 10 Jahren ein wichtiger Akteur in der Gesundheitsindustrie zu sein und wird auch in Zukunft innovative Lösungen und Projekte vorantreiben.

Seit 2013 setzt sich die Hessische Landesregierung mit den Unternehmen der hessischen Gesundheitsindustrie, dem Landesbezirk Hessen-Thüringen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie sowie Vertretern aus Wissenschaft und Forschung in der Initiative Gesundheitsindustrie Hessen dafür ein, am Standort Hessen die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Arzneimitteln und Medizinprodukten zu verbessern, Arbeitsplätze zu sichern sowie neue, hochqualifizierte Stellen zu schaffen.

Seitens der Hessischen Landesregierung engagieren sich Ministerpräsident Boris Rhein, Gesundheitsminister Kai Klose, Wissenschaftsministerin Angela Dorn, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und die Ministerin für Digitales, Prof. Dr. Kristina Sinemus, in der Initiative und gehören dem Lenkungskreis an.

Die hessische Gesundheitsindustrie trägt in hohem Maße zum Wohlstand des Landes bei. Durch ihre geringere Konjunkturabhängigkeit hat sich die Gesundheitsindustrie als Stabilitätsanker für die hessische Volkswirtschaft erwiesen. Mehr unter www.gesundheitsindustrie-hessen.de

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