Die Beitragssteigerungen zur GKV und PV müssen entschleunigt werden! - Bsozd.com

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Effizienzsteigerung, Kostenreduktion und breitere Finanzierung sind nötig

„Deutschland braucht ein Beitragsentschleunigungsgesetz!“ – Mit diesen Worten fordert der Leiter der Anlaufstelle Beratung mit Handicap, Dennis Riehle, Konstanz, Minister Lauterbach zu einer umfassenden Reform der gesetzlichen Krankenversicherung und sozialen Pflegeversicherung auf. Bisher werde nur unzureichend mit Einzelmaßnahmen an der wachsenden Finanznot des Gesundheitswesens gearbeitet. In den vergangenen Jahren sind die immer weiter gestiegen. Auch wenn der Demografische Wandel hierfür maßgeblich verantwortlich ist, darf die Politik dieser Entwicklung gerade angesichts der ohnehin starken Teuerung nicht ohne grundlegende Reformen hilflos gegenüberstehen. Die Belastung der mittleren und unteren Schichten ist durch die wachsende Last an Sozialversicherungsbeiträgen zuletzt enorm gewachsen. Immer öfter müssen sich gerade Menschen in Pflegeheimen an die Sozialämter wenden. Und nicht wenige Versicherte haben mittlerweile unzureichend finanzielle Mittel, um die Beiträge zur Krankenversicherung zu bezahlen. Und glaubt man den Prognosen von Experten, werden die Ausgaben weiter steigen, wenn nicht umfassende Veränderungen in der GKV und PV vorgenommen werden. Schlussendlich gehe es darum, nicht immer neue Einnahmen zu fordern und die Beiträge zu den Kranken- und Pflegeversicherung in regelmäßigem Rhythmus mit Selbstverständlichkeit anzuheben. Stattdessen brauche es eine kritische Hinterfragung der Ausgaben – und wie effizient das deutsche Gesundheitssystem tatsächlich ist. „Man ist mittlerweile zu einer Praxis übergegangen, ohne Not eine dynamische Anpassung der Beiträge abzunicken, während es an tatsächlichen, tiefgreifenden und reflektierten Interventionen an einem krankenden Versorgungswesen fehlt“, befindet der 38-jährige Sozialberater vom Bodensee. Schlussendlich brauche es neben einer Senkung unnötiger Ausgabenlast auch eine erneute Diskussion darüber, inwieweit es im heutzutage noch vertretbar ist, eine Zwei-Klassen-Medizin zu unterstützen, die zwischen privaten und gesetzlichen Versicherten unterscheidet und damit Wohlhabende aus der Verantwortung zur solidarischen Finanzierung der Gesundheitsversorgung aller befreit. Eine gemeinschaftliche Pflichtversicherung für jeden Bürger – unabhängig seines Status – wäre dagegen zeitgemäß.

Er hat mittlerweile eine Petition an den Deutschen Bundestag gerichtet und darin mehrere Vorschläge unterbreitet, wie eine Kostenreduktion in der GKV und PV erzielbar ist: „Durch eine obligatorisch und elektive Patientensteuerung (Fachärzte-Besuch nur noch mit Überweisung) kann eine Vermeidung von Doppeluntersuchungen erzielt werden. Zudem braucht es eine Verbesserung der zentralisierten Dokumentation von Diagnostik und Therapie, damit behandelnde Ärzte rasch klären können, welche Abklärungen schon stattgefunden haben und inwieweit die erzielten Befunde für die weitere Planung der medizinischen Maßnahmen ausreichend sind. Letztendlich geht es um eine Effizienzsteigerung in der Gesundheitsversorgung, die unnötige Parallelstrukturen reduziert und mithilfe der Ausweitung von stufenweisen Behandlungsprogrammen wie den DMP klar vorgegebene Wege zur Bewältigung chronischer Krankheiten für eine Optimierung des Therapieerfolges einhält. Damit das sogenannte „Ärztehopping“ vermieden werden kann, bedarf es außerdem der Verbindlichkeit einer Hausarztzentrierten Versorgung, die alle Informationen bei sich bündelt und als ein Initiator für gezielte und koordinierte, sachlich notwendige Mit- und Weiterbehandlung bei Fachmediziner fungiert.  Daneben sollten fachfremde Leistungen gestrichen werden, wobei es hierbei vornehmlich um ein Ende der Kostenübernahme für alternativmedizinische Heilweisen gehen muss. Weitergehend müssen wir auf den Ausbau der Telemedizin (Videosprechstunden, Tele-Intervision, Telenotarzt…) setzen und nicht zuletzt massiv am Abbau von Bürokratie durch Einbeziehung automatisierter Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz in der Praxisführung sowie der Abgabe von nicht-pflegerischen Tätigkeiten an fachfremdes Personal arbeiten. Darüber hinaus kann uns eine Stärkung der Präventionsangebote und Vorsorgeuntersuchungen helfen, das insgesamte Gesundheitsniveau einer alternden Gesellschaft zu bessern. Wir müssen eine Forcierung des Grundsatzes „ambulant vor stationär“ und die Förderung der tagesstationären Behandlung und Pflege auch deshalb unbedingt vorantreiben, weil schon jetzt die Eigenanteile immens sind. Abschließend raten wir auch zu einem Preisdeckel gegenüber der Pharmaindustrie, denn es kann nicht sein, dass Deutschland die mit am höchsten Ausgaben für Medikamente hat. Abschließend sollte dringend die Bekämpfung von Falschabrechnungen gegenüber den Kranken- und Pflegekassen intensiviert werden, was nicht zuletzt bekannt gewordene Ereignisse um die Bereicherung einiger Apotheker mit Krebsinfusionen belegt“, so Dennis Riehle.

Die Beratung mit Handicap ist bundesweit kostenlos für Ratsuchende unter www.beratung-riehle.de erreichbar.

BSOZD NEWS: Die Beitragssteigerungen zur GKV und PV müssen entschleunigt werden!

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