Rene Stareczek: Warum kann ich von meinen Mitarbeitern nicht dasselbe erwarten wie von mir selbst? - Bsozd.com

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Effizienztrainer Rene Stareczek klärt grundlegende Fragen über Angestellte

Interviewer: Herr Stareczek, Sie sind langjähriger, erfolgreicher Effizienzcoach für Mitarbeiter und Führungskräfte wie auf www.stareczek.de ersichtlich. Was ist aus Ihrer Sicht der Hauptgrund, warum sich nicht mehr Menschen selbständig machen oder Unternehmer werden?

Rene Stareczek: Wären alle Mitarbeiter so fähig wie der Unternehmer, würden sie sich selbständig machen und es gäbe keine Firmen mehr, sondern nur eine riesige Menge von einzelkämpfenden Selbständigen.

Das Gefälle von den Fähigkeiten eines Unternehmers zu denen seiner Mitarbeiter ist ein logischer und unumgänglicher Umstand, damit man überhaupt Mitarbeiter haben kann.

Interviewer: Und kann es nicht daran liegen, dass viele nicht in der Lage oder in der Position sind, um in die Selbständigkeit beziehungsweise ins Unternehmertun zu gehen?

Rene Stareczek: Nicht alle, aber die meisten wollen nicht die gesamte Verantwortung für ihre berufliche Existenz tragen und akzeptieren daher die Beschränkungen, die sich daraus ergeben, angestellt zu sein.

Umgekehrt kann man daher als Chef nicht das von Mitarbeitern erwarten, was man selbst in der Lage ist zu tun. Die Fähigkeit Probleme zu lösen oder die Fachkenntnisse oder die Aufnahmefähigkeit sind alles Bereiche, die zwangsläufig bei der Mehrzahl der Mitarbeiter nicht so ausgeprägt sein werden wie beim Unternehmer.

Wenn man es genauer anschaut, handelt es sich allerdings nicht um eine lediglich zweistufige Angelegenheit: Ebene Chef und Ebene Mitarbeiter, sondern um eine vielstufige Leiter, die unten bei Azubis beginnt, dann über Angestellte und Führungskräfte hoch zum Chef geht.
Und innerhalb jeder Stufe gibt es weitere feine Unterteilungen, denn von Mitarbeiter zu Mitarbeiter gibt es wiederum Unterschiede, und auch die Azubis innerhalb einer Lehrjahresebene sind verschieden usw.

Insofern finden wir die gesamte Mitarbeiterschaft einer Firma auf einer vielstufigen Leiter von Engagement und Fähigkeit – und kein Mitarbeiter gleicht hierin dem anderen exakt.
Dieser Umstand ist vor allem bei der Einführung neuer Dinge bedeutsam. So wie man Kindern zunächst den Schulweg gemeinsam zeigt, bis man sie diesen allein gehen lässt, muss man neue Arbeitsabläufe, neue Geräte, neue Formulare, neue Materialien etc. einführen und in vielen Fällen mehrfach üben, bis es wirklich als bekannt gelten kann.

Der Schulungsaufwand, um Mitarbeitern Dinge beizubringen, sodass diese es wirklich korrekt anwenden können, wird im Allgemeinen weit unterschätzt!

Andererseits liegt hier ein großes Potenzial brach, denn durch die richtigen Schulungsmaßnahmen kann man die Effizienz der Mitarbeiter merklich steigern.

Interviewer: Was sind aus Ihrer Sicht die Mitarbeiter oder Führungskräfte, die zu schulen und zu coachen am Sinnvollsten ist?

Rene Stareczek: Je weiter oben in der Hierarchie, umso größer die Auswirkungen auf den Betrieb. Daher sollte man natürlich möglichst weit oben ansetzen und sich von dort aus nach unten arbeiten.
Interviewer: Haben Sie persönliche Beispiele von vor dem Coaching und nach dem Coaching, die Ihnen besonders stark in Erinnerung geblieben sind?

Rene Stareczek: Interessanterweise war es eine Kindergartenleiterin in Stuttgart, die nach dem Coaching meinte, dass vor allem sie selbst nun stabiler und in ihren Entscheidungen und Anweisungen sicherer sei, was gleichzeitig mehr Klarheit für die Mitarbeiterinnen brachte.

Interviewer: Herr Stareczek, vielen Dank für das Gespräch.

Rene Stareczek: Jederzeit gerne.

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