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Verhaltens- und Verhältnisprävention

sup.- Prävention geht vor Therapie, gerade wenn es um das Thema Übergewicht in jungen Jahren geht. Dies betont die „Plattform für Ernährung und Bewegung e. V.“ (peb), eine wichtige Institution zur Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen ( www.pebonline.de). Denn eines zeigt die Praxis laut peb ganz klar: „Am leichtesten lassen sich die Pfunde bekämpfen, die noch nicht da sind.“ Daraus ergibt sich eine große Verantwortung sowohl der Eltern, Erzieher und Lehrer als auch der Gesellschaft insgesamt. Denn das Ziel eines gesunden Lebensstils von Kindern mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung erfordert zwei Formen der Vorsorge: die Verhaltens- und die Verhältnisprävention. Der Verhaltensprävention geht es um das individuelle Gesundheitsverhalten eines Menschen, der beispielsweise durch Aufklärung zu einem bewegungsfreudigen Alltag motiviert werden soll. Die Eltern notorischer Bewegungsmuffel können dabei sowohl in ihrer Vorbildfunktion als auch durch die Vermittlung von Tipps und Informationen eine wichtige Rolle spielen.

Die Verhältnisprävention zielt auf die Rahmenbedingungen, also die Lebens- und Arbeitsverhältnisse, in denen dieser Alltag stattfindet. „Dazu zählen beispielsweise die Wohnumgebung und auch andere Faktoren, welche die Gesundheit beeinflussen können, so etwa das Einkommen und die Bildung“, erläutert das Bundesgesundheitsministerium. Diese Einflüsse wie z. B. das Essensangebot oder der Sportunterricht in Schulen sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Gesundheitsvorsorge gerückt. Jetzt bestätigt eine neue, von 16 medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und weiteren Organisationen erarbeitete Leitlinie: Um Adipositas, also krankhaftes Übergewicht zu verhindern, sind Kombinationen individueller Bewegungs-, Ernährungs- und Verhaltenstherapien, aber auch verhältnispräventive Maßnahmen durch Gesellschaft und Politik erforderlich. So wird in der Leitlinie unter anderem darauf hingewiesen, dass schulische Initiativen zur Adipositas-Prävention bessere Ergebnisse erzielen, wenn dahinter auch ein größeres kommunales Engagement steht.

Nach Ansicht der Autoren sollten Präventionsmaßnahmen darüber hinaus die Mediennutzung der Kinder berücksichtigen. Sie zitieren eine Studie, nach der im Kindesalter die Neigung zu Adipositas bei einem TV-Konsum von mehr als zwei Stunden am Tag ansteigt. Sportlehrer, Vereine und die Verantwortlichen der Gemeinde sollten deshalb an einem Strang ziehen: Gemeinsame Aufgabe sind Rahmenbedingungen, die möglichst allen Kindern innerhalb und auch außerhalb der Familie einen Alltag mit gesundheitsfördernden Bewegungsangeboten ermöglichen.

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