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Kurzfilm: „Ungesehen“ feiert Premiere zum Welttag der seelischen Gesundheit

BildDer Kurzfilm „Ungesehen“ fordert Erwachsene in persönlichen Krisensituationen auf, ihre Kinder zu sehen und sie nicht sich selbst zu überlassen, auch wenn es die eigene Situation als unmöglich erscheinen lässt. Damit Kinder nicht „ungesehen“ sind -so die Erkenntnis des Kurzfilms- sollen sich Erwachsene Unterstützung holen, wenn sie sich mit ihrem Kind überfordert fühlen oder selbst unter psychischen Belastungen leiden. 

Das Projekt der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel in Zusammenarbeit mit der Filmakademie Baden-Württemberg verweist auf das Elterntelefon der „Nummer gegen Kummer“ 0800-111 0550 und soll Erwachsene ermutigen, sich dort oder anderswo, Hilfe, Rat und Unterstützung zu holen. Unterstützt wurde das Filmprojekt von der Schöck-Familien-Stiftung und ARRI Rental. 

Der 10-jährige Thilo erklärt den Zuschauer*innen, wie er die Dinge in seinem Alltag sieht. Dabei wirkt das Kind wie ein stolzer Makler und erzählt, wie gut er alles hinkriegt. Das Bild des selbstständigen Kindes bröckelt stückchenweise. Als ein, für ein Kind, tiefergreifender Schicksalsschlag eintritt, erkennen die Zuschauer*innen was dahintersteckt. Thilo ist einsam, muss zu viel Verantwortung tragen und rutscht so in ein Pseudo-Erwachsensein. Als sein Hamster stirbt, wird die Beziehung zu seinen Eltern deutlich: Thilo ist tatsächlich mit allem in seinem Leben allein.

Wie sollen Kinder und Jugendliche wissen, was normal ist, was sie von Erwachsenen erwarten dürfen? Wie können Kinder und Jugendliche in Worte fassen, dass niemand ihre emotionalen Bedürfnisse wahrnimmt? Für betroffene Kinder gibt es oft keinen anderen Weg, als sich in eine alles-schönredende Pseudo-Erwachsenheit zu flüchten und die Verantwortung anzunehmen. 

„Wir Filmemacher*innen wünschen uns eine Sensibilisierung für die emotionale Vernachlässigung von Kindern. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass Kinder gesehen werden und die Verantwortung dafür nicht bei ihnen selbst, sondern bei den Erwachsenen, den sogenannten ,Erziehungsberechtigten‘ liegt. Wir möchten denen, die im Stillen leiden und die übersehen werden, das Gefühl geben, dass sie nicht allein sind“, sagt Regisseurin und Initiatorin Anja Giele. 

Emotionale Vernachlässigung ist eine Kindeswohlgefährdung. Viele soziale und psychische Probleme von Kindern und Jugendlichen -auch im späteren Erwachsenenalter- können auf emotionale Vernachlässigung in der Kindheit zurückgeführt werden. Dieser Film soll bewusst machen, dass emotionale Vernachlässigung im Kindesalter schwerwiegendere Probleme mit sich bringt, als es zunächst scheint und genauso ernst genommen werden sollte, wie jegliche andere Art von Kindeswohlgefährdung.

„Auch wenn den Betroffenen nicht bewusst ist, dass ihre Kinder leiden oder sie sich außerstande fühlen, etwas daran zu ändern, verbleibt die Verantwortung zunächst bei ihnen. Umso wertvoller ist ein aufmerksames Umfeldes, die Nachbarschaft, der Freundeskreis, Menschen die ermutigen können, insbesondere wenn Kinder involviert sind, sich Hilfe zu suchen. Es geht darum die Betroffenen zu sehen, damit deren Kinder nicht ungesehen bleiben“, sagt Jerome Braun, Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel.

Link zum Kurzfilm (4:08 Min): https://youtu.be/IN04MIqLl8YKinder sind keine kleinen Erwachsenen

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Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
Herr Jerome Braun
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email : info@haensel-gretel.de

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